Am 26. Mai um 05.00 Uhr morgens erreichte Billi Bierling als erste deutsche Frau überhaupt den Gipfel des Lhotse (8516m). Mit nun drei Achtausender-Premieren im Rucksack kann sich die 44-Jährige schon jetzt neben Alix von Melle (vier 8.000er) und Gaby Hupfauer (drei 8000er) in die Liste der erfolgreichsten deutschen Höhenbergsteigerinnen einreihen.
Wie bei ihrer Everest-Besteigung so hat Billie Bierling auch am Lhotse künstlichen Sauerstoff benutzt. Die Journalistin mit Hauptwohnsitz Kathmandu macht da keinen Hehl daraus.
In einem ersten, kurzen Statement gegenüber der ALPIN-Redaktion verweist Bierling auf eine Rettungsaktion von spanischen Bergsteigern, die versucht hätten, den Lhotse "by fair means", also ohne künstlichen Sauerstoff anzugehen. Trotz des glücklichen Ausgangs der Bergung zwei Tage vor ihrem Gipfelversuch, sei ihr "doch wieder bewusst geworden, was für einen großen Unterschied eine Besteigung ohne Sauerstoff macht. Man muss sich ganz anders auf den Berg vorbereiten und eine Besteigung ohne Sauerstoff hat einfach viel größere Auswirkungen auf den Körper."
Und Bierling weiter: "Die Spanier brauchten vom Lager 4 zum Gipfel 13 Stunden, was auch ohne Sauerstoff sehr lange ist, jedoch verbrachten sie wohl einfach zu viel Zeit ohne zusaetzlichen Sauerstoff über 8000m."
Künstlicher Sauersftoff - ja oder nein? Die 44-Jährige sieht die Frage eher pragmatisch, denn dogmatisch: "Es gibt viele Leute, die eine Besteigung mit Sauerstoff verurteilen, jedoch denke ich nicht, dass ich zu den Auserwählten gehöre, die lange über 8000m ohne Sauerstoff volle Leistung erbringen können. Ich habe jedoch vor, einen niedrigeren 8000er - vielleicht den Gasherbrum 2 oder den Broad Peak - ohne künstlichen Sauerstoff zu besteigen"
Mehr zu Billi Bierlings erfolgreicher Lhotse-Besteigung in den nächsten Tagen auf alpin.de