1881 wurde die etwa 1800 Meter hohe Ostwand des Watzmann (2713 m) erstmals durchstiegen. Im Mai 1890 stürzte der Münchner Christian Schöllhorn zusammen mit seinem Bergführer als erster Mensch ins Tal. Fast jährlich folgten weitere Todesopfer. Am 27. Dezember 2007 starb der 99. Mensch in der höchsten Felswand der Ostalpen. Und nun der 100. Weit mehr als in der Eiger Nordwand.
Ein 52-Jähriger aus dem Landkreis Rosenheim war am Samstag mit einer Seilschaft auf dem Kederbacher Weg in der Ostwand unterwegs, als in rund 1900 Metern Höhe am Kaserereck ein Felsblock abbrach und ihn in die Tiefe riss. Er stürzte etwa 100 Meter tief auf ein Felsband und war den Angaben zufolge vermutlich sofort tot. Bergretter konnten nur noch seine Leiche bergen.
Zwei weitere Tote
Ebenfalls am Samstag kam ein 68-jähriger Mann aus Achern (Baden- Württemberg) nahe Lech am Arlberg (Österreich) ums Leben. Er war mit drei Begleitern unterwegs. Nach Besteigung der Braunarlspitze wollte die Gruppe über eine markierte Route auf der Südseite des Berges weiter zu einer Hütte, als der Mann stürzte und rund 30 Meter in die Tiefe fiel. Einer der Begleiter alarmierte Retter, der Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod des 68-Jährigen feststellen. Bei dem Sturz hatte er sich tödliche Schädelverletzungen zugezogen.
Tödlich endete auch für einen 75-Jährigen eine Bergtour an der Alpspitze bei Garmisch-Partenkirchen. Der Mann befand sich mit zwei Freunden auf einer Kletterroute an der Nordwand des Berges. An einer schwierigen Stelle der Tour sank der Mann leblos ins Seil. Ein Sturz hatte sich zuvor aber nicht ereignet, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Sonntag mitteilte. Seine Kameraden riefen Hilfe und seilten den 75-Jährigen auf ein Felsband ab. Beim Eintreffen eines Rettungshubschraubers war der Mann bereits tot.