Mit 19 Besteigungen ist Apa Shrepa längst in die Annalen der Everest-Geschichtsschreibung eingegangen: Kein Mensch stand öfter auf dem Gipfel des höchsten Berges der Erde. In dieser Saison wollte der 50-Jährige gerne ein zwanzigstes Mal auf dem Dach der Welt stehen. Nicht aus Rekordsucht, sondern um in 8850 Metern eines Teils der Asche von Everest-Legende Sir Edmund Hillary zu verstreuen.
Zumindest auf das Verstreuen der Asche muss Apa Sherpa verzichten. Buddhistischer Priester warnten entschieden vor der Aktion. Nach Vorstellung der Lamas bringe es Unglück, die Asche eines Toten an einem heiligen Ort zu verstreuen. Ferner befürchte man, dass das Vorhaben Schule machen könnte. Dies gelte es zu verhindern.
Mit 70 auf den Everest
Die Japanerin Eiko Funahashi möchte mit 70 Jahren den Berggiganten besteigen. Gelingt ihr der ambitionierte Plan, so würde sie damit bei den Frauen einen neuen Everest-Altersrekord auftstellen. Bisher hält diesen ihre Landsfrau Tame Watanabe inne, der 2002 mit 63 Jahren die Besteigung geglückt war.
Eiko Funahashi würde nicht zum ersten Mal den Fuß auf den Größten der 14 Achttausender setzen. Bereits vor vier Jahren hatte die Japanerin einen Versuch gestartet, musste aber aufgeben. In Begleitung von drei Bergsteigern soll es nun beim zweiten Anlauf klappen.
Mit 13 auf den Everest
Von der ältesten Aspirantin zum jüngsten Rekordanwärter: Jordan Romero, ein 13-jähriger Teenager aus Los Angeles, möchte ebenfalls hoch hinaus. So hoch wie vorher noch kein Bub in seinem Alter. Für Jordan muss es ebenfalls der Gipfel des Everest sein. Der Lockenkopf befindet sich seit Mitte April zusammen mit seinem Vater Pual im Basecamp des Berggiganten.
Einwände, dass der Everest wohl der falsche "Spielplatz" für einen Jungen seines Alters wäre, weisen Sohn und vor allem Vater entschieden zurück. Der obere Teil des Berges sei zwar buchstäblich ein Friedhof, aber sein Sohn sei ein unglaublich starker Mann, so der Rettungssanitäter und Alpinist. Er vertraue "ihm mehr als vielen professionellen Athleten". Auch Jordan übt sich in Optimismus: "Natürlich ist es gefährlich oben auf dem Everest, das ist nicht zu übersehen. Aber ich will mein Bestes geben."
Zur Vorbereitung hat der junge Kalifornier ein intensives Trainings-Programm mit Namen "21 Jumps of Hell" absolviert. Neben unzähligen Höhenmetern mit schwerem Gepäck brachte der Junge auch etliche Nächte in einem speziellen Höhenzelt hinter sich. "Ich bin bereit für den Aufstieg", so Jordan selbstbewußt.
Den physischen Anforderungen mag der Junge durchaus gewachsen sein; schließlich stand der 13-Jährige nach Angaben auf seiner Homepage bereits auf sechs der "Seven Summits". Ob er auch so locker mit dem steigenden psychischen Druck von Vater und Sponsoren umgehen kann, wenn es nicht so laufen sollte wie geplant, werden die nächsten Wochen zeigen.
Quelle: Welt Online / Inzumi / Spiegel Online / Hamburger Abendblatt
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