Die Route - eine Kombination aus "Japaner-Couloir" und "Hornbein-Couloir" - wurde 1986 von den Schweizern Erhard Loretan und Jean Troillet erstbegangen. Mit ihrem legendären "Everest-Express" vollbrachten sie eine der spektakulärsten Leistungen in der Geschichte des Höhenbergsteigens: Für den Aufstieg benötigten sie 40, für den Abstieg auf dem Hosenboden ganze dreieinhalb Stunden.
"Diese Linie", sagte Kaltenbrunner im "Magda"-Interview mit Tom Dauer "ist einfach wunderschön. Sie zieht direkt und ohne Schnörkel vom Basislager auf dem Rongbuk-Gletscher zum Gipfel." Und Dujmovits ergänzte: "Für mich war es schon immer eine große Herausforderung, diese Route zu klettern."
Mit der Herausforderung wachsen natürlich die Gefahren. Das 2500 Meter lange Supercouloir erfordert nicht nur schwierige Kletterei in großer Höhe, es gilt auch als äußerst Steinschlag gefährdet.
Und obwohl das Bergsteiger-Ehepaar laut Dujmovits im Basislager lebt "wie andere Paare in ihrer Küche", sind sich der Bergführer und seine Partnerin dem Risiko, das sie für sich und den anderen in Kauf nehmen, bewusst. Gerlinde Kaltenbrunner im Interview: "Natürlich wissen wir, dass es äußerst schwierig sein wird, dem anderen in einer so großen Wand zu helfen. In der Todeszone sowieso."
Dujmovits denkt das Schreckensszenario zu Ende: "Wenn ich aus eigener Kraft nicht mehr nach unten komme, muss Gerlinde mich zurücklassen. Dann steht ihr Überleben im Vordergrund."
Text: Tom Dauer
Das ganze spannende Interview von ALPIN- und Magda-Autor Tom Dauer mit Ralf und Gerlinde lesen Sie unter: www.magda.de/der_everest_express
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