Climbing USA

Roger Schäli und Christoph Hainz klettern US-Klassiker

Wenn zwei der besten Kletterer Europas in die USA reisen, dann fällt das Sight-Seeing Programm etwas anders aus. Vier Wochen hatten sich der Schweizer Roger Schäli und der Südtiroler Christoph Hainz Zeit genommen, um einigen der US-amerikanischen Routen-Klassikern einen Besuch abzustatten. Denn wer kann zu "Seperate Reality", "Moonlight Buttress" oder "The Romantic Rockwarrior" schon nein sagen?

Roger Schäli und Christoph Hainz klettern US-Klassiker
In der Vertikalen: Roger Schäli beim Vorstieg in "Moonlight Buttress" (Foto: Salewa / Xandi Kreuzeder).
In der Vertikalen: Roger Schäli beim Vorstieg in "Moonlight Buttress" (Foto: Salewa / Xandi Kreuzeder).

1. Station: Moonlight Buttress - Zion Nationalpark

Die Felsen im Zion Nationalpark schimmern im Mai in spektakulärem rotbraunem Licht. Christoph Hainz und Roger Schäli aus dem Salewa alpineXtrem Team finden beste Bedingungen vor, um den Klassiker "Moonlight Buttress" frei zu begehen. Die anspruchsvolle Route im Grad (5.12b/c) wird durch die Hitze und die dünnen Risse nicht einfacher, jedoch darf man für den Durchstieg eines solchen Naturwunders auch ein bisschen leiden.

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2. Station: Buttermilk Boulder - Bishop

Bishop ist wohl der Traum eines jeden Boulderes und das nicht umsonst: Granitblöcke in allen Formen und Größen übersähen das Gebiet in den kalifornischen Sierra Mountains. Roger und Christoph haben dort auf ihrem US-Road-Trip natürlich Halt gemacht, um sich etwas Ablenkung von den langen, harten Rissklettereien im Zion Nationalpark zu verschaffen.

Time-out: Roger Schäli gönnt sich eine Pause am El Capitan (Foto: Salewa / Xandi Kreuzeder).
Time-out: Roger Schäli gönnt sich eine Pause am El Capitan (Foto: Salewa / Xandi Kreuzeder).

3. Station: Freerider - Yosemite Nationalpark

Der El Capitan - Wahrzeichen des Yosemite Nationalparks und Anziehungspunkt für die ambitioniertesten Kletterer aus der ganzen Welt. Auch Christoph und Roger haben den El Cap auf dem Plan auf ihrer US-Reise. Denn der 1.000 Meter hohe Monolith war schon lange ein Ziel der beiden Athleten.

Die beiden kletterten unter anderem die Route "Free Rider". Die ersten 500 Meter bereiten keine Probleme - Roger und Christoph klettern bis zum Monsterriss, also 18 Seillängen frei. Roger klettert über die schwierige Traverse und weiter hoch durch den gewaltigen Riss. Die nächsten 10 Meter klettert er ohne Zwischensicherung, rutscht aus dem Riss und tritt mit einem gewaltigen Pendelsturz den Weg in die Tiefe an.

Im zweiten Anlauf kann er den heiklen Quergang klettern und erreicht so den Riss, in dem er sich Zentimeter für Zentimeter eine Stunde lang höher kämpft. Nur zehn Meter unter dem Standplatz verkeilt sich der einzige passende Friend so unglücklich im Riss, dass Roger selbst unter Anwendung aller Tricks nicht imstande ist, ihn zu lockern.

Seine Nerven liegen blank, er überlässt die Führung ohne zu zögern Christoph. Der erreicht nach einer weiteren Seillänge den El Cap Spire, wo die Beiden die erste Biwaknacht verbringen.

Insgesamt verbringen Roger und Christoph drei Tage am El Cap und erleben die komplette Bandbreite des Klettersports: einige waghalsige und furchteinflössende Momente aber auch ein großes Abenteuer mit der notwendigen Hingabe.

Güllich-Klassiker: Christoph Hainz in "Separate Reality" (Foto: Salewa / Xandi Kreuzeder).
Güllich-Klassiker: Christoph Hainz in "Separate Reality" (Foto: Salewa / Xandi Kreuzeder).

4. Station: The Romantic Rockwarrior - Sequioa National Forest

Roger und Christoph sind glücklich, im Yosemite den Klassiker "Separate Reality" Rotpunkt geklettert zu haben. Nun begeben sich der Schweizer und der Südtiroler weiter nach Süden in den Sequoia National Forest, um sich die spektakulären Needles vorzunehmen. Dort gelingen ihnen zwei weltbekannte Touren, die schon lange auf ihrem Wunschzettel standen: Die 9-Seillängen-Tour "The Romantic Rockwarrior" (5.12d) sowie "Scirocco" (5.12a).

Roger schwärmt hierzu: „The Romantic Rockwarrior‘‘ hat das durchaus das Niveau von "Moonlight Buttress". Hier herrschen einfach unglaubliche Farben: leuchtgelb, schwarz, beige. Und das wilde Ambiente der Abgeschiedenheit der Needles, welche in einer riesigen Weite vom Sequoia National Forest über den alten Bäumen ragen, machen die Kletterei zu einem Riesenabenteuer.‘‘

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