Sieben Gletscher können als stationär eingestuft werden und erstmals seit Jahren wieder vier Gletscher vorgestoßen sind. Der mittlere Längenverlust beträgt dennoch 12,8 m. Am meisten zugesetzt hat das letzte Jahr dem Schalfferner (Ötztal). Er schrumpfte um 49 m!
Derzeit sind im Messnetz der Gletschermesser 96 Gletscher verzeichnet. Von 94 liegen konkrete Ergebnisse vor. 88 % der Gletscher sind zurückgeschmolzen, 8 % blieben stationär und 4% weisen geringe Vorstoßbeträge auf. „Eine größere Anzahl wachsender Gletscher hat es zuletzt 1997 gegeben“, betont Gernot Patzelt, der Leiter des Alpenverein-Gletschermessdienstes, das überraschende Ergebnis, weist aber Spekulationen einer Trendwende zurück.
Fünf Gletscher schrumpften um mehr als 40 m
Die mittlere Längenänderung von –12,8 m ist deutlich geringer als im letzten Jahr, wo der Mittelwert bei –22,2 m lag. Rekordhalter im Jahr 2008 ist der Schalfferner (Ötztaler Alpen), bei dem ein Rückzugsbetrag von 49 m ermittelt wurde. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Vernagtferner (Ötztaler Alpen, -45,2 m) und der Mutmalferner (Ötztaler Alpen, -43,5 m). „Es fällt auf, dass sich die großen Längenverluste bei den Ötztaler Gletschern häufen“, beschreibt Patzelt die regionale Besonderheit. Fünf Gletscher sind mehr als 40 m ( drei davon in den Ötztaler Alpen) und weitere fünf (davon drei in den Ötztaler Alpen) über 30 m zurückgeschmolzen.
„Bereits seit 118 Jahren beobachtet der Alpenverein mit seinen Gletschermessern die Veränderungen auf Österreichs Gletschern. Damit verfügt er über die längste zusammenhängende Datenreihe, die von Jahr zu Jahr wertvoller wird“, unterstreicht Patzelt die Bedeutung der Messberichte.