Lawinenunfall im Zugspitzgebiet

Von Lawine verschüttet: 20-Jähriger von Begleitern gerettet

Dienstagmittag wurde eine Gruppe von drei 20-Jährigen aus dem Bereich Weilheim in der Nähe des Gatterls von einer Schneebrettlawine erfasst. Einer der drei Personen konnte sich noch befreien. Die anderen beiden wurden von der Lawine ca. 100 Meter nach unten mitgerissen. Eine Person wurde teilverschüttet und konnte sich unverletzt selbst befreien. Eine weitere Person wurde komplett verschüttet.

Die Bergwacht beim Rettungseinsatz
© Bergwacht Garmisch-Partenkirchen

Skitourengeher im Bereich des Gatterls von Lawine erfasst

Eine Gruppe von drei 20-Jährigen aus dem Bereich Weilheim war nach Berichten der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen am Dienstag, den 31.01.2023, auf einer Skitour in Richtung Zugspitze unterwegs. Im Aufstieg löste sich in der Nähe des Gatterls eine Schneebrettlawine.

Zum Zeitpunkt der Lawine herrschte Lawinenwarnstufe 2 "mäßig". Das Hauptproblem laut Lawinenlagebericht war Triebschnee. 

Eine der drei Personen konnte sich noch befreien. Die anderen beiden wurden von der Lawine rund 100 Meter nach unten mitgerissen. Als die Lawine in flacherem Gelände liegen blieb, war eine Person teilverschüttet. Sie konnte sich selbst befreien und war unverletzt. Eine weitere Person wurde komplett verschüttet.

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Erfolgreiche Kameradenrettung aus 1,5 Metern Tiefe

Die beiden Unverschütteten alarmierten umgehend die Bergwacht und leiteten sofort die Kameradenrettung ein. Per LVS-Gerät konnte die komplett verschüttete Person schnell geortet und ca. 10 min nach Lawinenabgang von ihnen ausgegraben werden. Der Verschüttete lag in rund anderthalb Metern Tiefe. Der Verschüttete war nach dem Ausgraben noch kurz bewusstlos erlangte aber dann gleich wieder das Bewusstsein.

Kurz daraufhin kamen zwei Bergretter mit Hilfe des Rettungshubschraubers Christoph 1 an der Unfallstelle an. Der Verschüttete war zu dem Zeitpunkt bereits wieder bei Bewusstsein und war lediglich unterkühlt. Er wurde nach kurzer Versorgung durch die Bergwacht und den Arzt des Christoph 1 ins Klinikum nach Garmisch- Partenkirchen geflogen.

Kameradenrettung bei Lawinenunfällen

Peter Anzenberger, Einsatzleiter und der stellv. Bereitschaftsleiter der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen betont, dass die Kameradenrettung sehr vorbildlich funktioniert hat und der Verschüttete seinen beiden Freunden das Leben zu verdanken hat: "Ddie Ausrüstung hat bei allen gepasst. Es hat sich auch bei diesem Lawineneinsatz wieder einmal gezeigt wie wichtig die Kameradenrettung bei Lawinenunfällen ist, da hier jede Minute zählt."

1 Kommentar

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Andreas

Gut dass alle überlebt haben. Am 31.1. war auf der österreichischen Seite im Bereich des Gatterl Lawinenwarnstufe 3, auf der deutschen nur Warnstufe 2. Ähnlich in den Ammergauern. Die Warnstufe ab Waldgrenze geht genau an der Staatsgrenze von 2 auf 3 bzw. andersherum. Mir scheint da die Abstimmung / Konsistenz nicht ganz gegeben zu sein. Dieses Mal scheinen die Österreicher recht behalten zu haben, aber die Lawinengefahr ändert sich nicht an der grünen Grenze. Möglicherweise braucht es da mehr Zusammenarbeit zwischen Österreich und Deutschland.