Die kürzlich von der Bayerischen Staatsregierung beschlossene 2G-plus-Regelung auch für Skigebiete im Freistaat erntet beim Deutschen Skilehrerverband (DSLV) Kritik.
"Frustration, Unverständnis und Enttäuschung machen sich in der gesamten Branche breit", so DSLV-Präsident Wolfgang Pohl über die aktuelle Situation, in der die über 200 gewerblichen Ski- und Snowboardschulen mit Rücktritten, Stornierungen und einer ungewissen Zukunft zu kämpfen.
"Wir lassen uns dieses Vorgehen, die unverhältnismäßigen Entscheidungen und die unhaltbaren Vorverurteilungen des Wintersports als 'Partytourismus' durch die Regierung und insbesondere durch den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder nicht mehr gefallen", kündigt Peter Hennekes, Hauptgeschäftsführer des Verbandes an:
"Bevor in der Politik vorschnell geurteilt wird und pauschale Aussagen in der Öffentlichkeit kommuniziert werden, wäre es ratsam, sich mit denen zu beraten, die sich im Wintersporttourismus auskennen und über langjährige Erfahrungen verfügen.
Das ist allerdings seit Ausbruch der Pandemie nie geschehen und die wenigen Volksvertreter, die versucht haben, in der Sache zu einer differenzierten Betrachtung zu kommen, sind schlicht nicht gehört worden. Wir sind sofort bereit für einen Dialog, um praxistaugliche Lösungen zu erarbeiten."
Daher fordert der DSLV vom bayerischen Kabinett ein Umdenken.
Ab dem 15. Dezember (bis dahin soll die 2G-plus-Regelung in Bayern vorläufig gelten) soll, wenn es nach den Vorstellungen des Skilehrerverbandes geht, demnach gelten:
2G-Nachweis für die Gäste von Bergbahnen, in Schneesportschulen und im Skiverleih (momentan gilt 2G-plus)
Kinder unter 12 Jahren sind von dem 2G-Nachweis befreit
Keine Kapazitätsbeschränkung für Seilbahnen, Sessellifte, Schlepplifte und andere Aufstiegshilfen (momentan gilt eine maximal Auslastung von 25%)
FFP2-Maskenpflicht für alle Gäste ab 7 Jahren außer auf der Piste und in der Loipe
Unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Entschädigung für die betroffenen Betriebe im gesamten Wintersporttourismus.
Vor allem Kinder würden unter den derzeitigen Bestimmungen leiden, ist sich der DSLV sicher. Dazu heißt es in er Presseerklärung des Verbandes:
"Der Schnee, die Bewegungserfahrungen, das Zusammensein mit anderen Kindern ist ein mit nichts zu vergleichendes Erlebnis, das Kinder für ihr ganzes Leben prägt. Genau das wird durch die aktuellen Beschlüsse der Bayerischen Staatsregierung massiv eingeschränkt, weil die Eltern, die Kindergärten und die Schulen sich wegen der großen Unsicherheiten und Restriktionen zurückziehen."
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