Der Steig über den Mannlgrat auf den Hohen Göll (2522 m) erfordert Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine Klettersteigausrüstung. Nichts von dem konnten die Schüler und ihre beiden Betreuer vorweisen, als sie am Freitag vergangener Woche nach einem Besuch des Kehlsteinhauses ihre Tour begannen. Das Schild "Klettersteig – Nur für Geübte" wurde geflissentlich ignoriert.
Eine Gipfelbesteigung war nicht geplant, offensichtlich ging es der Gruppe einfach um ein wenig Bewegung an der frischen Luft. So stieg und kletterte man tapfer fast drei Stunden empor. Dann kam das Gewitter. Und der Hagel. Die Schüler zitterten und standen Todesängste aus, bis schlielßich einer der Lehrer per Handy die Bergwacht um Hilfe rief.
Diese kommt, als sich das Wetter endlich besserte, per Hubschrauber und rettet die durchgefrorenen und völlig erschöpften Schüler in einem halsbrecherischen Flugmanöver aus der Wand. „Die haben nicht mehr viel gesagt und waren nur froh, dass wir da waren”, so Bergwachtler Hubert Heil in einem Artikel des Münchner Merkurs.
Körperlichen Schaden hat letztlich niemand davontragen, über psychische Probleme in Folge einer solchen Extremsituation lässt sich nur spekulieren. Finanziell zumindest wird das Ganze ein Nachspiel haben, weil die Gruppe die Kosten des Rettungs-Einsatzes übernehmen muss.