"Michael Croz hatte sein Beil beiseite gelegt und, um Mr. Hadow größere Sicherheit zu geben, diesen an den Beinen gefasst und seine Füße, einen nach dem anderen, in die richtige Lage gebracht.
Soweit ich weiß, war keiner im Absteigen begriffen. Ich kann das nicht mit Gewissheit sagen, weil ich die beiden Vordersten wegen einer Felsmasse nicht sehen konnte, aber aus der Bewegung ihrer Schultern konnte ich schließen, dass Croz, nachdem er das getan hatte, sich umdrehen wollte, um selbst einen oder zwei Schritte weiterzugehen;
in diesem Momenr glitt Mr. Hadow aus, fiel gegen ihn und warf ihn um. Ich hörte, wie Croz erschrocken aufschrie, dann sah ich ihn und Mr. Hadow in die Tiefe fallen; im nächsten Moment wurde Hudson mitgerissen und Lord F. Douglas gleich danach. Dies alles geschah in einem Augenblick", so schildert Edward Whymper in seinem Buch "Scrambles among the Alps" von 1871 eine der größten Tragödien in der Geschichte des Alpinismus.
Nur wenige Stunden vor dem Unglück, von dem damals nahezu die gesamte Welt Notiz nehmen sollte, hatte der 25-jährige Engländer - als erster Mensch überhaupt - den Gipfel des Matterhorns (4478 m) erreicht. Der gelernte Holzschneider und äußerst talentierte Bergsteiger war Teil einer siebenköpfigen Seilschaft, die von Zermatt aus den Aufstieg auf den imposanten Viertausender gewagt hatte.
Mit Whymper erreichten auch der französische Bergführer Michel Croz, die drei Engländer Reverend Charles Hudson, Lord Francis Douglas und D. Robert Hadow sowie die Zermatter Bergführer Peter Taugwalder Vater und Peter Taugwalder Sohn am 14. Juli 1865 den höchsten Punkt des "Horus". Nur drei von ihnen sollten wieder wohlbehalten das Tal erreichen.
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Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Matterhorn-Erstbesteigung ging Matthias Taugwalder, Nachfahre der Bergführer Peter Taugwalder und Sohn, 2015 auf Spurensuche am Matterhorn: