Bei Sonnenschein und blauem Himmel zog es Pfingstwochenende besonders viele Ausflügler in die Allgäuer Alpen. Bereits am Sonntag waren nahezu alle Parkplätze rund um Oberstdorf oder in Gunzensried schon am frühen Vormittag komplett belegt; einen Tag später verschärfte sich die Lage noch einmal.
An den beliebten Destinationen ging teilweise nichts mehr. Nach Angaben der Polizei parkten viele Wanderer ihre PKWs einfach auf privaten Wiesen, im Wald oder sogar in gekennzeichneten Natzurschutzgebieten. In höheren Lagen registrierten die Beamten eine ganze Reihe von Wildcampern.
"Das komplette Allgäu ist voll, übervoll, von Füssen bis Lindau", so ein Sprecher der Kemptner Polizei gegenüber dem BR. Die Kollegen seien im Dauereinsatz gewesen, um die zahlreichen Vergehen zu dokumentieren - auch mit Hilfe eines Hubschraubers.
Ausflügler "fluten"Kochelsee und Eibsee
Ähnlich chaotische Zustände gab es am Pfingstmontag auch am Eibsee und am Kochelsee. Am Eibsee ließen sich viele Tagesgäste auch von komplett belegten Parkplätzen nicht abschrecken. Um der Blechlawine Herr zu werden, musste die Zufahrt zum Eibsee-Parkplatz bis nachmittags von der Polizei gesperrt werden.
"Immer wieder ignorieren Leute das. Das ist ein Kampf gegen Windmühlen", so Andreas Breitrück, Oberkommissar in der Inspektion Garmisch-Partenkirchen, gegenüber dem Merkur; es gehe aber "noch schlimmer".
Auch am Kochelsee war die Polizei den ganzen Tag gefordert. "Das ist heute richtig heftig", bilanzierte Bürgermeister Thomas Holz die Situation, und beklagte das rücksichtslose und wilde Parken.
4 Kommentare
Kommentar schreibenAus meiner Sicht handelt es sich um ein klares Versagen der Ordnungskräfte. Wenn alle Parkplätze belegt sind, müssen halt die Zufahrten zu den Ortschaften für Auswärtige gesperrt werden. Die Touristen, die zu spät sind, müssen dann halt wieder Heim fahren. Nennt man dann persönliches Pech.
Das sollten die Ordnungskräfte jedenfalls hinbekommen. Kapazitäten stehen genügend zur Verfügung und müssen nur umverteilt werden. Dann muss halt mal der eine oder andere Beamte an dem Tag nicht blitzen oder Strafzettel verteilen, wo immer viel Kapazität hineingesteckt wird.
Die Geister, die ich rief....
Da tut man nun wirklich alles mit Bildern, Filmen, Broschüren, Fernsehsendungen, online-Auftritten usw. und dann kommen doch tatsächlich soooooo viele Touristen. Vielleicht entspannt sich die Situation, wenn sich die neuen Parkgebühren von Oberstdorf (6 € bis 8.50 € pro Tag) rumsprechen.
Die Frage, "was tun, wenn alle Parkplätze belegt sind?" sollten sich die Gemeindvertreter nun ernsthaft mal stellen. Ich habe in Italien schon erlebt, dass das Tal Val Ferret am Mont Blanc zum Beispiel geschlossen wurde und niemand mehr reingelassen wurde. Wäre so etwas sinnvoll? Ich weiß es nicht.
Ich persönlich fahre immer sehr früh in die Berge aber was macht jemand, der vlt 200 km Anreise hat und keinen Parkplatz mehr findet?
Der stellt sich dann wohl in die Wiese...
Hier benötigt es dringend ein Leitsystem für alle Bergfreunde und Erholungssuchenden. Man denke auch mal an die genervten Anwohner, die nicht dirkt vom Tourismus leben.
Zermatt ist übrigens autofrei und auch dort hat man Lösungen gefunden.
Offensichtlich fehlt vielen selbsternannten Naturfreunden heutzutage das Gefühl, was für unsere Umwelt/ Natur noch er- bzw. verträglich ist! Natürlich darf jeder sein Erlebniss haben, nur, warum alle das Gleiche? Ich für meinen Teil hab Pfingsten heuer in Thüringen verbracht, die wunderbaren und faszinierenden Landschaften der Drei Gleichen, der Fahner Höhe sowie des Hainichen erlebt. Und wir haben sicherlich viel mehr Tier- und Pflanzenarten als Menschen gesehen!
Naturfreunde auf Parkplatzsuche! Wer da nicht Ruhe in der Natur findet, ist selber schuld. Wirklich zum Heulen, diese Auswüchse. Und das Schlimmste daran ist: Man ist ja selbst auch nicht besser. Na dann Prost Mahlzeit!