Der letzte Eintrag im vermutlich ältesten erhaltenen Gipfelbuch der Region datiert 90 Jahre später im Herbst 2003. Danach ist das wertvolle Stück, das von den Unbilden des Wetters stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, sorgfältig restauriert worden. Jetzt wird es beim Alpenverein Innsbruck sicher aufbewahrt.
Man hat dennoch leichten Zugang zu dieser Rarität, denn sämtliche Seiten des Buches kann man im Internet durchblättern: Mit der Eingabe „Gipfelbuch Jägerkarspitze“ bei Google gelangt man direkt auf die offizielle Webseite des „Alpenpark Karwendel“ – und dort kann man dann das ganze Gipfelbuch downloaden.
Bei der Lektüre stößt man auf Bergsteigergrößen wie etwa Otto Herzog (genannt „Rambo“ wegen seiner beim Klettern ramponierten Kleidung und Hände), der den Gipfel 1952 besucht hat. Kein Eintrag findet sich vom berühmten Hermann Buhl, der in den Nachkriegsjahren die erste Winter-Überschreitung der gesamten Halltal-Gleirschkette durchgeführt hat – vermutlich war die Buch-Kassette damals unterm Schnee verborgen.
Die Jägerkarspitze, 2609 m, ist einer der markantesten Karwendelberge. Dass er dennoch so selten bestiegen wird, ist nicht weiter verwunderlich: Es gibt keinen Steig zum Gipfel und auch keinen Hüttenstützpunkt. Der weglose sechsstündige Normalaufstieg über die „Porten“ ist mühsam und verlangt Bergerfahrung und Orientierungssinn, der Aufstieg durch das Rigelkar ist außergewöhnlich brüchig und im Führer mit dem Schwierigkeitsgrad I+ zu niedrig bewertet.
Hier kann man das Gipfelbuch als pdf herunterladen .
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