Tomek Mackiewicz und Elisabeth Revol wollten am Nanga Parbat (8126m) eine Winterbegehung über die Nordwest-Flanke des Achttausenders realisieren.
Unbestätigten Berichten zu Folge gelang es den beiden, am 25. Januar den Gipfel zu erreichen. Die beiden wären damit erst die zweite Seilschaft, die eine Winterbesteigung des Nanga Parbat realisieren hätten können. Erstmals war dies Simone Moro, Alex Txikon und Ali Sadpara am 26. Februar 2016 gelungen.
Vermutlich im Abstieg gerieten die beiden jedoch in Bergnot. Die Französin Elisabeth Revol bat um Hilfe. Per Satelliten-Telefon schrieb sie eine SMS: "Ich steige weiter ab, bitte morgen Hubschrauber".
Tomek Mackiewicz konnte aufgrund von Erfrierungen und weil er schneeblind geworden war den Abstieg nicht weiter fortsetzen und blieb in bereits kritischem Zustand auf 7.300 Metern.
Mitglieder einer polnischen Expedition, die derzeit die erste Winterbesteigung des K2 ins Visier genommen haben, kamen mit einem Hubschrauber der pakistanischen Armee hinüber zum Nanga Parbat.
Der Kasache Denis Urubko und der Pole Adam Bielecki ließen sich von einem Hubschrauber auf etwa 4.800 Metern absetzen und stiegen Elisabeth Revol bei zum Teil Minus 40 Grad und in unfassbarem Tempo über die Kinshofer-Route entgegen.
#NangaParbat #Bielicki and #Urubko have just reached #Revol !!! Over 1km vertical of insanely hard climb, during night, over a little bit more than 8 hours. Unbelievable! pic.twitter.com/JY52CXvcUr
— Michal Korniewicz (@CadillacLoops) 27. Januar 2018
Nach rund 1.200 Höhenmetern Aufstieg erreichten sie gegen 22:00 Uhr (MEZ) auf etwa 6.000 Metern in völliger Dunkelheit die erschöpfte französische Bergsteigerin, die ebenfalls Erfrierungen erlitten hatte.
Polish heroes #Bielecki and #Urubko have rescued French #Revol in 8 hours night climbing vertical wall at #NangaParbat ! Crazy!They wanted to go for #Mackiewicz who is in terrible condition, to 7200m above the sea but weather crossed their plans however lets hope ?????????? pic.twitter.com/RoIU8Rwtca
— Victoria (@viciiscool) 28. Januar 2018
Nach ein paar Stunden der Ruhe in einem Zelt, stieg das Trio langsam Schritt für Schritt durch die Diamir-Flanke ab.
Am Sonntag wurde Elisabeth Revol mit dem Hubschrauber zur Behandlung in ein Krankenhaus nach Islamabad geflogen.
.@ZabRevol landed in Islamabad received by French embassy and Ali Saltoro. https://t.co/5zX7TjaKou #NangaParbat pic.twitter.com/H8FedTHXjd
— Everest Today (@EverestToday) 28. Januar 2018
Deepest gratitude to all those who have helped in the rescue of Elisabeth #Revol, especially the Polish team, Polish embassy, Pakistani army, Gen. Khan and Dr. Ahmad Shahab. Very sad that Tomasz Mackiewicz could not be rescued on #NangaParbat" pic.twitter.com/putv6Xtyz9
— France in Pakistan (@pressepakistan) 29. Januar 2018
Zu Tomek Mackiewicz konnten die Retter nicht aufsteigen, eine Hubschrauber-Rettung ist ausgeschlossen. Der 43-Jährige bleibt am Berg.
Es wurde bereits ein Spendenfonds für die Hinterbliebenen eingerichtet. Der Pole hinterlässt eine Frau und drei Kinder.
7 Kommentare
Kommentar schreibenTolle Leistung des polnischen Team.
Zu Hans:
Der Autor des Artikels ist doch kein Pole. Traurig so ein Kommentar zu so einer Rettungsaktion.
Mal Ihr Text übersetzt ins Deutsche:
"Die Deutschen sind sehr erpicht darauf, ihre Nationalität herabzuwürdigen, selbst bei positiven Ereignissen. Das ist historisch und kulturell bedingt, bei einem Volk, das so viel Leid und Tod über andere Völker gebracht hat. Psychologisch ist dieser Kompensationskomplex sehr verständlich, zeigt aber auch, daß die Deutschen noch weit entfernt davon sind, eine souveräne Haltung zu ihrer eigenen Nation zu entwickeln und anderen Völkern ein positives Nationalbewusstsein zuzugestehen. (Zitat Icke: "Aber doch eigentlich eh' egal, ob Pole oder Kasache, irgendwann sind wir eh' alle "Erdbewohner".")
Ja, ich weiß, das gehört hier nicht hin. Aber ich poste ja auch nur einmal im Leben hier."
Die Polen sind sehr erpicht darauf, bei positiven Ereignissen ihre Nationalität stets zu betonen. Das ist historisch und kulturell bedingt, bei einem Volk, das über Jahrhunderte bedroht und besetzt worden ist. Psychologisch ist dieser Kompensationskomplex sehr verständlic, zeigt aber auch, daß die Polen noch weit entfernt davon sind, eine souveräne Haltung zu ihrer eigenen Nation zu entwickeln.
Ja, ich weiß, das gehört hier nicht hin. Aber ich poste ja auch mit einem Jahr Abstand. ;-)
Diese Rettung berührt mich sehr: Kameradschaft, Freundschaft, Seilschaft. Den Rettern gebührt der Piolet d’Or!
Alles richtig, trotzdem ist er geborener Kasache und hat dort gelebt. Denn Kasachstan hat es schon vor dem Zerfall der UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) gegeben. Kasachstan war eine von den 15 Sowjetrepubliken, die zur UdSSR gehörten. Nach der "Wende" machten sich diese Sowjetrepubliken unabhängig - so gab es plötzlich viele neue Länder, die vorher unter dem Land Sowjetunion liefen. Du brauchtest, wenn du durch die Sowjetunion gereist bist, für jede Republik ein extra Visum. Kasachstan wurde am 16. Dezember 1991 unabhängig mit eigener Regierung. Viel später hat er - Denis - die polnische Staatsbürgerschaft übernommenen. Aber doch eigentlich eh' egal, ob Pole oder Kasache, irgendwann sind wir eh' alle "Erdbewohner".
"He had Soviet citizenship, after the dissolution of the Soviet Union received a citizen of Kazakhstan, which renounced in 2012. In 2013, he received Russian citizenship, and February 12, 2015 received Polish citizenship."
Quelle: en.Wikipedia.org
Hey Jakub, sei mir nicht sauer, aber er ist Kasache, sogar Wikipedia weiß das. Er ist in der ehemaligen UdSSR geboren
und die hatte 15 Sowjetrepubliken, dazu gehörte Kasachstan
(Erdkundeunterricht 5. Klasse)
viele Grüße aus dem Volk des Ostens
Denis Urubko ist auch Pole, seit paar Jahren.