Digitalisierungsoffensive und Alpenplan

Protest und Herausforderung beim DAV

Tage der Entscheidungen für den DAV und seine rund 600 Delegierten am vergangenen Wochenende. Bei der Hauptversammlung am 10. und 11. November standen zwei Themen besonders zur Debatte: Die Schwächung des Alpenplans und die Digitalisierungsoffensive des DAV.

Protest und Herausforderung beim DAV
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Bereits am 9. November, einen Tag vor der Hauptversammlung, hat der Bayerische Landtag beschlossen, den Alpenplan zu schwächen und damit den Weg zur umstrittenen Skischaukel am Riedberger Horn zu ebnen. Der seit über 40 Jahren bestehende Plan regelt die Verkehrserschließung des Bayerischen Alpenraumes und schützt damit die Bergwelt. 

Auf der Versammlung haben die Delegierten des DAV beschlossen, gegen die Schwächung des Alpenplans zu protestieren. In ihrer Resolution heißt es: "Der Deutsche Alpenverein protestiert gegen den Beschluss des Bayerischen Landtages vom 09.11.2017 zur Änderung des Alpenplans. Dieser schwächt den seit über 45 Jahren bewährten Alpenplan und schafft einen Präzedenzfall für weitere Erschließungsprojekte. Kurzfristige wirtschaftliche Interessen werden damit über den notwendigen nachhaltigen Schutz der Natur gestellt. Der Deutsche Alpenverein stellt die Rechtmäßigkeit dieser Entscheidung in Frage und wird für die Erhaltung des Alpenplans kämpfen."

<p>Mit dem "Go" für die Skischaukel am Riedberger Horn hat die Bayerische Staatsregierung die Schwächung des Alpenplans durchgesetzt. Ein "No-Go" für den DAV.</p>

Mit dem "Go" für die Skischaukel am Riedberger Horn hat die Bayerische Staatsregierung die Schwächung des Alpenplans durchgesetzt. Ein "No-Go" für den DAV.

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Der zweite große Punkt auf der Programmliste war die Digitalisierungsoffensive. Der Verein hat nach eigener Aussage in Sachen Online viel nachzuholen. "Viele Sektionen arbeiten zu hundert Prozent ehrenamtlich. Der digitale Wandel stellt sie deshalb vor besonders große Herausforderungen", so ein Sprecher des DAV. Man wolle aber mit Nachdruck an der Verbesserung des Online-Angebots arbeiten und damit die Kommunikation nach innen und außen verbessern. 

Bestandteile der Offensive sind der Aufbau einer digitalen Plattform für die wichtigsten Verwaltungsaufgaben (Mitgliederverwaltung, Kursorganisation, Ausrüstungsverleih etc.) und eines modularen Systems für Sektions-Websites.

Hüttenreservierungen und Kursbuchungen sollen bald flächendeckend online abzuschließen sein. Der Aufbau der Online-Reservierungen für Hüttenübernachtungen ist bereits angelaufen. Derzeit können knapp 40 der 323 DAV Hütten online gebucht werden, diese Möglichkeit soll es in Zukunft jedoch für ca. 80% der Hütten geben. Damit sollen massenhafte Besucherströme verhindert werden.

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