Viel Neuschnee, zu hohe Lawinengefahr und anstrengende Spurarbeit: Vor fünf Tagen scheiterte der erste Gipfelversuch des ambitionierten "Double 8"-Projekts von Sebastian Haag und Benedikt Böhm. Am 23. September haben die Speedbergsteiger ihren zweiten Versuch gestartet. Und das obwohl die Bedigungen am Sisha Pangma weiterhin sehr schwierig sind. Doch die Wetterbedingungen für den nächsten Tag sind gut - moderater Wind und Temperaturen um die -10 bis -20 Grad.
Ihren zweiten Versuch startet das Expeditionsteam mit einem weiteren Extrem- und Speedbergsteiger: Ueli Steck wird Sebastian Haag und Benedikt Böhm begleiten. Laut Stecks Website wollte er mit seiner Frau den Sisha Pangma besteigen. Im Basislager hatte er sich nun kurzfrstig dafür entschieden, das Team zu unterstützen. Böhm und Steck werden vom Advanced Base Camp den Gipfelversuch in Angriff nehmen. Der erkrankte Basti Haag wird erst ab Lager 1 dazu stoßen, um Höhenmeter zu sparen. Weitere Unterstützung erfolgt in Lager 2 mit dem italienischen Bergsteiger Andrea Zambaldi. Norbu Sherpa, der sich um den Transport der Verpflegung sowie um die Einreisegenehmigung gekümmert hatte, wird nicht erneut mit hochgehen.
Beim ersten Versuch hatten sich Benedikt Böhm und Sebastian Haag während der Spurarbeit körperlich völlig verausgabt. Nach 26 Stunden mussten sie wegen Neuschnees, starkem Wind und zu großer Lawinengefahr aufgeben. Auf rund 7700 Meter Höhe entschieden sich Böhm und Haag dafür umzukehren.
Nach der neuen Zusammensetzung des Teams werden sie sich alle 15 Minuten mit der Spurarbeit abwechseln. Laut Böhm liegen die Erfolgschancen bei 50 Prozent. Abhängig ist der Gipfelerfolg von der Lawinensituation sowie der Spurarbeit. Falls sie den Gipfel nicht schaffen sollten, werden sie am 25. September mit dem Rad Richtung Cho Oyu aufbrechen. Einen dritten Versuch wird es nicht geben.
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Aber auch bei optimalen Verhältnissen sind die Anforderungen an die zwei Speed-Athleten und ihren Begleitern gewaltig: So sollen die beiden Achttausender, Shisha Pangma und Cho Oyo (8188m), in Auf- und Abstieg in nicht mehr als 24 Stunden bestiegen werden. Die Strecke zwischen den beiden Felsriesen - eine Distanz von rund 170 Kilometern - will das "Double 8" -Team nach Möglichkeit mit Mountainbikes zurücklegen. Eine Extrembelastung für den Körper. Benedikt Böhm ist sich dessen bewußt.
"Wir haben keine Zeit, uns auszuruhen, und der Körper baut in der Höhenluft schon ohne jede Belastung ab. Ich kann auch nicht genau abschätzen, was die klimatischen Unterschiede mit uns machen, denn aus der Todeszone mit wenig Sauerstoff und minus 40 Grad Celsius kommen wir direkt ins Wüstenklima des tibetischen Flachlands", so der Dynafit-Geschäftsführer gegenüber Spiegel Online. Das Hamburger Nachrichtenmagazins berichtet in einem eigenen Blog über den Verlauf der "Double 8"-Expedition.
Ausführliche Informationen zu der "Double 8" - Expedition von Benedikt Böhm und Sebastian Haag finden Sie unter: http://expedition-double8.dynafit.com
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