Den "wahrscheinlich längsten Klettertag meines Lebens" hatte Adam Ondra von ein paar Tagen am El Capitan erlebt. Zusammen mit seinem Vater war der 23-Jährige in die "Nose" eingestiegen, um die legendäre Route nach Möglichkeit innerhalb eines Tages komplett frei zu klettern - was erstmals der US-Kletterikone Lynn Hill im Jahr 1994 gelungen war.
Nach eigenen Angaben konnte Ondra bis zum "Great Roof" sogar alle Seillängen onsight begehen. Danach verließen dem Ausnahmekletterer allerdings die Kräfte, seine Beine fühlten sich "super zittrig und schwach" an.
Nach einigen Stürzen in der Traverse entschied sich der Ausnahmekletterer dafür, auf weitere Versuche zu verzichten, die entsprechenden Passagen doch noch sturzfrei begehen zu können.
Gegen Mitternacht erreichten Vater und Sohn Ondra im strömenden Regen den Ausstieg. Da sie die Abstiegsroute nicht finden konnten, mussten beide die Nacht in einer kleinen Höhle verbringen, ehe sie am nächsten Morgen ihren Weg zu ihrem Ausgangspunkt fortsetzen konnten.
Ondra beschrieb den Tag mit seinem Vater als "full alpine experience". Der Tscheche wird noch etwas länger im Yosemite Valley bleiben, um an einem ganz anderen El Capitan-Projekt "arbeiten" zu können: Der freien Begehung der "Dawn Wall".
Die für viele härteste Bigwall-Route der Welt konnte im vergangenen Jahr erstmals von Tommy Caldwell und Kevin Jorgeson frei begangen werden.
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