Lauterbrunnen im Kanton Bern schafft es regelmäßig in die Schlagzeilen. Denn nirgendwo sonst in Europa passieren so viele tödliche Base Jump - Unfälle wie an der umliegenden Mürrenfluh oder der Staldenfluh. Während in der Gemeinde laut über ein generelles Springverbot diskutiert wird, stehen den Kletterern die bis zu 600 Meter hohen Felswände weiterhin offen.
Gut für Roger Schäli, der hier an der Staldenfluh in vierjähriger Arbeit sein Testpiece "Fly" einbohren konnte. Die 20-Seillängen der Route reichen bis zum Schwierigkeitsgrad 8c (X+). Schäli konnte sein eigenes Projekt allerdings niemals Rotpunkt begehen.
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Im Juni lud der Schweizer Alexander Megos nach Lauterbrunnen ein, um gemeinsam mit dem fränkischen Jungstar seine Linie zu versuchen. Megos, der in diesem Jahr vor allem mit seiner Rekord-Begehung der "Action Directe" weltweit für Aufsehen gesorgt hatte , nahm die neue Herausforderung dankend an. Am 4. Juni stieg der 20-Jährige zusammen mit Schäli, David Hefti und Fotograf Frank Kretschmann in die 550 Meter hohe Wand ein.
Die ersten Seillängen konnte der Erlanger dabei sogar Onsight meistern, in den harten Passagen musste Megos deutlich länger "arbeiten". Roger Schäli und David Hefti, zuletzt gemeinsam am El Capitan erfolgreich, konnten da nicht ganz mithalten: Beide stürzten in den 8er-Längen. Vier Tage nachdem das Quartett in "Fly" eingestiegen war, hatte sich das Team die erste freie Begehung der Route geholt.
Quelle: rogerschaeli.ch / faz.net