Neben Tamara Lunger und Simone Moro, die in einer Höhe von 5800 Metern inzwischen ihr Lager II errichten konnten, befinden sich derzeit noch drei weitere Teams auf der Diamir-Seite des Nanga Parbat.
Zum einen das Trio Elisabeth Revol (Frankreich), Tomek Mackiewicz (Polen) and Arslan Ahmed Ansari (Pakistan), die - wie Lunger und Moro - ebenfalls in der Messner-Route unterwegs sind . Zum anderen der Baske Alex Txikon, Daniele Nardi (Italien) und Ali Sadpara aus Pakistan sowie die beiden Polen Adam Bielecki und Jacek Tcech.
Letztgenannte haben sich inzwischen zu einer großen, fünfköpfigen Seilschaft zusammengeschlossen und arbeiten sich nun gemeinsam in der Kinshofer-Route bei extrem schwierigen Verhältnissen Meter um Meter nach oben.
Dabei hatte das internationale Team am vergangenen Donnerstag eine echte Schrecksekunde zu verdauen, als Adam Bielecki ein gutes Stück unterhalb der Kinshofer-Wand einen fulminanten 80-Meter-Sturz hinlegte.
Doch der Pole hatte wahnsinniges Glück: Bis auf ein paar Prellungen zog sich Bielecki keinerlei ernsthafte Verletzungen zu.
"Adam dachte für einen Moment sogar daran weiterzumachen, aber ich war mir sicher, dass es das Beste wäre abzusteigen. Wir kehrten erst zum Lager I zurück, dann zum Base Camp, wo ich seine Wunden behandelte. Während des Abstiegs lachte Adam und dankte mir. Wir hatten eine schwierige Situation zu überstehen, jetzt feiern wir", so Daniele Nardi über den Sturz seines Seilpartners.
Währenddessen versucht die neunköpfige "And Justice for all"-Expedition auf der Rupal-Seite den Gipfel des "nackten Berges" über die Schell-Route zu erreichen. Das polnisch-pakistanische Team unter Führung von Marek Klonowski hat bereits Lager II in 6200 Metern eingerichtet.
"Competition is in the mind of those who are not here. Ambition and competiton are not the same things", schrieb Simone Moro am 14. Januar auf seiner Facebookseite.
Klingt überzeugend. Doch wer möchte schon gerne als drittes Team auf dem Gipfel stehen, wenn es darum geht, ein Stück Alpingeschichte zu schreiben? Oder ist das tatsächlich wie Simone schreibt, das Denken derjenigen, die nicht am Berg sind?
2 Kommentare
Kommentar schreibenSimone und Tamara wünsche ich sehr viel Glück. Es sei ihnen zu gönnen.
Das erinnert einen an die Wettläufe auf die Erstbesteigung an den Achttausendern im vergangenen Jahr. Sind wir mal gespannt, ob es diesmal jemand schafft, oder ob es Simone Moro nicht wieder so geht wie mit Davd Göttler....