Es ist der 28. Dezember 2008. Ueli Steck begutachtet frierend den Einstieg in die Colton-Mc Intyre-Route durch die Nordwand des Grandes Jorasses. 2 Stunden und 21 Minuten später wird der schweizer Extrembergsteiger auf dem Gipfel des berühmten Berges im Mont Blanc Massiv stehen. In neuer Rekordzeit versteht sich - noch dazu in einer ihm völlig fremden Route.
Von Steck, der in Szenekreisen wegen seiner akribischen Trainigsvorbereitung und der präzisen Umsetzung seiner Ziel den Spitznamen "The Swiss Machine" verpasst bekommen hat, erwartet man nichts anderes mehr. Seitdem der gelernte Zimmermann im Februar 2007 das erste Mal über die klassische Heckmair-Route durch die Eigernordwand gerannt war, gilt Steck als der Mann für Speed.
Mit der von ihm gesetzten Bestmarke von 3 Stunden und 54 Minuten wollte sich der Schweizer aber nicht lange zufrieden geben. Er wusste, dass es noch schneller gehen würde, da ihm bei seinem ersten Versuch "ein paar dumme Fehler" unterlaufen seien. Während sich die Kletterwelt aufgrund Stecks Fabelzeit noch verwundert die Augen rieb, warf die "Machine" bereits wieder den Motor an.
In den Folgemonaten trainierte Steck noch härter und disziplinierter als jemals zuvor. Im Februar 2008 kehrte der Schweizer an den Eiger zurück, völlig austrainiert, gute sechs Kilo leichter und mit einem Ziel im Kopf: Die großen drei Nordwände der Alpen - Eiger, Grandes Jorasses und Matterhorn - in Rekordzeit klettern.
Der Rest ist Alpingeschichte: 28.02.2008 Eigernordwand in 2 Stunden 47 Minuten, 28.12.2008 Grades Jorasses-Nordwand in 2 Stunden und 21 Minuten, 13. Januar 2009 Matterhorn-Nordwand über der Schmid-Route in 1 Stunde 39 Minuten.
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