Schobertreck: Abseits des Rampenlichts
Große Gipfel, die im Rampenlicht stehen, werfen starke Schatten! Wie neben dem Großglockner in Osttirol, wo die Schobergruppe lockt – mit stiller Schönheit und herrlicher Aussicht anstelle von Bergsteiger-Massen!
Inhaltsverzeichnis
Herausforderungen auf dem Schobertreck@(zwischenHeadlineTag)>
Von der Welt verlassen fühlen sich Bergsteiger beim Aufstieg auf das 3283 Meter hohe Petzeck, dem höchsten Gipfel in der Schobergruppe. Einsame Bergriesen lugen dann und wann zwischen der grauen Wolkendecke hervor. Der felsige Pfad erfordert höchste Konzentration, denn das Sicherungsseil ist rutschig von der kalten und feuchten Luft. Kein Wunder, dass die Wanderschuhe nur schlecht auf den Felsen halten – der Aufstieg erfolgt im Zeitlupentempo.
Nicht zuletzt, weil der Blick immer wieder ins tiefe Debanttal fällt, in dem der Wangenitzsee und die gleichnamige Hütte liegen. Dort endet die erste Etappe des Schobertrecks, der in vier Tagen durch das Rund der 3000er mit fünf Dutzend Bergseen führt. Der Blick voraus ist weniger idyllisch. Ein Neuschneefeld hat sich wie ein weißer Teppich über die steile Felslandschaft gelegt und muss überquert werden. Dabei ist größte Vorsicht geboten. Ein Ausrutscher würde das Abgleiten in die Tiefe bedeuten.
Im Zeitraffer verschlucken dichte Wolken das Tal, Wegmarkierungen sind nur noch schwer erkennbar und Geschichten von verlorengegangenen Bergsteigern geistern mir durch den Kopf. Der Nebel verschluckt jedes Geräusch. Oder gibt es gar keins? Dem Murmeltier ist die Landschaft dort oben zu karg und Bartgeier oder Steinadler haben für heute ihre Segelflüge gestrichen. Es droht Orientierungslosigkeit im menschenleeren Gebirge, und das Grummeln des Donners in der Ferne ist ein weiteres ernst zu nehmendes Warnsignal, das unseren Kurswechsel ins Tal einläutet. Der verlockende Blick über die 52 anderen Dreitausender der Schobergruppe, die sich zwischen den Lienzer Dolomiten und der Glocknergruppe erstrecken, wäre uns ihnen ohnehin versagt geblieben.
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