Über Schönheit und Geschmack kann man nicht streiten, heißt es. Die Realität zeigt das Gegenteil. Gerade um zeitgemäße ästhetische Architektur am Berg wird heftig gerungen, wie das Beispiel des "Laurin-Kristalls" im Rosengarten zeigt.
Nach Entwürfen des renommierten Südtrioler Architekten Werner Tscholl soll neben die Kölner Hütte auf 2337 Metern Höhe ein fünfstöckiger, gläserner Turm gebaut werden, der, teils im Berg versenkt, Ausstellungsflächen, Gastronomie und ein Besucherzentrum beheerbergen könnte. Gegen die Pläne regt sich massiver Widerstand.
Das Ergebnis unserer Kontrovers-Umfrage:@(zwischenHeadlineTag)>
Wir wollten von Euch wissen: was Ihr konkret von dem "Touch the Dolomites" genannten Projekt haltet und wie Ihr generell zu moderner Architektur in den Bergen steht.
Antwort A: Berge brauchen keine Geschmacksverstärker! Das gilt für Aussichtsplattformen wie Skywalks und andere neumodische oder hochmoderne Ergänzungen. [76,09%]
Antwort B: Auf den Wert der Natur und der Berge muss man immer wieder neu hinweisen. Genau dazu sind achitektonische Objekte wie der TTD da. Sie helfen, den Blick zu fokussieren. [23,91%]
Hier einige ausgewählte Stimmen:
Tanja: Braucht dort kein Mensch. Ist nur wieder was für die Flip Flop -Touristen, die eben schnell dort hin fahren, um ein Foto für Instagram zu machen. So wie am Pragser Wildsee.
Magdalena: Hier werden leider zwei Themen vermischt. Moderne Architektur in den Bergen und Bauten um die Förderleistung einer Aufstiegsanlage zu erhöhen. Das eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.
Maria: Anstelle der alten, hässlichen Bergstation kommt ein modernes, zeitgemäßes architektonisches Konzept zum Einsatz. Wie bereits das architektonische Konzept der neuen Südtiroler Schutzhütten aufzeigt, dient kontemporäre Architektur dazu, auf die Besonderheiten von Berggebieten aufmerksam zu machen. Das ist nur zu Begrüßen. Im Übrigen wäre es sinnvoll, sich vorab genauer über das Projekt informieren.
Manfred: Die Berge sind Attraktion genug. Es gibt bald keine Rückzugsorte mehr für den Menschen. Wir benötigen noch mehr Naturschutz und Schutzgebiete. Ich bin dagegen.
Werner: Architektur am Berg ist die Verbindung zwischen Natur und Wirtschaft. Die meisten Gegner dieses Projekts nutzen die Technik der Aufstiegsanlagen, aber die wenigsten wissen diesen Luxus zu schätzen, noch wer in finanziert. Jene, die diesen Turm besuchen werden, sind sicher keine Alpinisten, aber ermöglichen mit Ihrem Beitrag, diesen Luxus der Technik zu erhalten. Seht das Projekt mal aus dieser Perspektive!
1 Kommentar
Kommentar schreibenZum Kommentar von Werner muss ich heute etwas hinzufügen:
Lieber Werner, man bräuchte keinen Luxus am Berg, dann bräuchte man ihn auch nicht zu erhalten!
Die Liftgesellschaft Karerpass bzw. Carezza möchte sich ihr Projekt von der öffentlichen Hand finanzieren lassen. Die Steuerzahler sollen ihnen ein neues Hotel statt der Kölner-Hütte in die Landschaft setzen. Außerdem möchten sie die Kölner-Hütte, die vom D.u.Ö. Alpenverein 1901 errichtet wurde abreißen um dort einen Hotelturm zu errichten mit darunterliegendem Shoppingzentrum, das auf 2.337m inmitten der Dolomiten. Und sie möchten die Kölner Hütte, die momentan der öffentlichen Hand gehört als Public-Private-Partnership Projekt für sich alleine vereinnahmen.
Es geht nicht um Aufwertung der Dolomiten und des Rosengarten. Es geht um die Aufwertung der Bankkonten der Besitzer der Carezza und um Einschüchterung der Bevölkerung in den Gemeinden Welschnofen, Tiers, Karerpass und Umgebung die eine andere Meinung vertreten als die Liftbetreiber.
Info: Beim Umbau des Sesselliftes zur Kölner Hütte, die als hoch dimensionierte Gondelbahn viele Konsumenten in die Berge bringen soll bzw. in die derzeitige "Laurin Lounge", ist bei der Baustelle der Hang abgerutscht und hat eine Schneiße der Verwüstung in den Hang unter die Kölner Hütte gerissen.
Mit liebem Gruß aus Südtirol