Ziele von Ost nach West

Auf in den Wandersommer: Die 10 besten Hüttentouren der Alpen

Auf mehrtägige Wanderungen von Hütte zu Hütte lernt man seine Grenzen kennen und überwinden. Dafür wird man belohnt: Abwechslungsreiche Aussichten, gemütliche Hüttenabende, geniale Sonnenaufgänge ... und ein Start hoch am Berg, ohne wieder ins Tal zu müssen. Wir haben zehn unserer Lieblings-Hüttenwanderungen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich für euch zusammengestellt (sortiert von Ost nach West). Damit kann die Planung für den Sommer starten!

Auf dem Wasserfallweg zur Hesshütte im Gesäuse.
© Miriam Mayer

Unbekanntes Gesäuse: Wandern im Ennstal

Das Gesäuse hat seinen Namen von den rauschenden, tosenden Gebirgsbächen, die in der Enns zusammen fließen. Überhaupt die ganze Landschaft ist hier wild: Schroffe, schwer zugängliche Gipfelregionen, die meist über steile Wanderpfade durch verwunschene Wälder zu erreichen sind.

Auf einer Dreitagestour mit zwei Übernachtungen in der Ennstaler Hütte und der Hesshütte kommt man ganz schön ins Schwitzen! Sie ist teilweise steil und bietet einige schwierige Stellen, z. B. am Wassfallweg, der zum Teil über Leitern und gesicherte Passagen bergauf führt. Weitere Infos in unserer detaillierten Tourenbeschreibung mit Karte und GPS-Track zum Download.

Weitwandern auf dem Schladminger Tauern Höhenweg

Ein Gebirge mit ziemlich hohen Bergen, ziemlich viel Wasser und ziemlich viel Grün. Seen-Hopping ist in den Schladminger Tauern, der Kernzone der Niederen Tauern, die Devise. Einfach zum Niederknien schön! Der Schladminger Tauern Höhenweg ist ein anspruchsvoller Weitwanderweg, der entsprechende Anforderungen an Bergsteiger stellt, aber auch herrliche Ausblicke auf das gegenüberliegende Dachstein-Massiv offenbart.

Der Schladminger Tauern Höhenweg verläuft in sieben Tagesetappen durch alpines Gelände und führt teilweise auch seilversichert über eine Strecke von mehr als 70 km. Eine kürzere 5-Tages-Tour mit ca. 45 km spannt einen Bogen auf den Höhenwegen.

<p>Ein Gebirge mit ziemlich hohen Bergen, ziemlich viel Wasser und ziemlich viel Grün: Die Schladminger Tauern.</p>

Ein Gebirge mit ziemlich hohen Bergen, ziemlich viel Wasser und ziemlich viel Grün: Die Schladminger Tauern.

© Adrian Greiter

Der Wanderer kommt dabei vorbei an verfallenen Hütten und Grundmauern von Knappenunterkünften, unberührten Wildbächen mit tosenden Wasserfällen und vielen kleinen Zuläufen aus den Quellgebieten der Tauern-Wasserlandschaft.

Von Hütte zu Hütte: In fünf Tagen durchs Steinerne Meer

Zwischen Königssee und Saalfelden lockt am Südrand des Nationalparks Berchtesgaden das Steinerne Meer. Unsere Hüttenrunde mit Übernachtung in Kärlingerhaus, Ingolstädter Haus, Riemannhaus und in der Wasseralm ist auf fünf Tage angelegt und vereint in sich einsame Wanderwege, elegante Grattouren und spannende Gipfel für ambitionierte und erfahrene Alpin-Wanderer. Sie kann aber auch problemlos auf knapp drei Tage für ein (verlängertes) ­Wochenende reduziert werden

<p>Herzlich Willkommen im Steinernen Meer</p>

Herzlich Willkommen im Steinernen Meer

© Andreas Erkens

Von Highlight zu Highlight: Dolomiten-Höhenweg Nr. 8

Klingende Namen wie Peitlerkofel, Furchetta, Sass Rigais, Fermeda, Schlern, Vajolettürme, Rosengarten- und Latemarspitze markieren die Highlights des Dolomiten-Höhenwegs 8. Das Beste daran ist aber, dass dieser Weg nicht nur Alpinisten vorbehalten ist.

Der Höhenweg Nr. 8 gilt als eine der einfacheren Durchquerungen der Dolomiten mit weitgehend kurzen Etappen. Man kann ihn daher auch durchaus weniger geübten Bergsteiger:innen sowie Familien mit wanderaffinen Kindern empfehlen.

Der Sentiero della Pace: Weit wandern auf dem Zeichen des Friedens

Selbst erfahrenen Hüttenwanderern ist der Sentiero della Pace oft kein Begriff. Der alpine Höhenweg ist immer noch ein Geheimtipp. Auf alten Weltkriegs-Steigen durchquert er die italienischen Alpen vom Stilfser Joch bis in die Dolomiten. Zwischen dem höchsten und niedrigsten Punkt des Weges liegen 3273 Meter – und viele Gänsehautmomente.

<p>Auf dem Sentiero della Pace.</p>

Auf dem Sentiero della Pace.

© Romy Robst

Der Sentiero della Pace bietet außergewöhnliche landschaftliche Vielfalt. Er führt an der ehemaligen Frontlinie des Ersten Weltkriegs entlang – zahlreiche Stollen, Tunnel, Festungsanlagen und Schützengräben bilden ein riesiges Freilichtmuseum. Je nach alpiner Erfahrung gibt es einfache und anspruchsvolle Abschnitte. Ohne gute Kondition aber geht hier nichts!

Auf den Spuren von König Ludwig II. durch die Ammergauer Alpen

Von Oberammergau bis nach Füssen einmal quer durch die Ammergauer Alpen: Eine Durchquerung, die vom lieblichen Voralpen-Flair bis zu alpinen Highlights alles garantiert – und dabei stets auf königlichen Spuren bleibt.

Vom sanften Voralpen-Flair bis zum Hochgebirgs-Feeling hat das größte Naturschutzgebiet Bayerns (fast) alles zu bieten. Genau das schätzte schon König Ludwig II., der in den Schlössern und Jagdhäusern im Ammergebirge Ruhe und Einsamkeit suchte. 

<p>Vom Gipfel der Großen Klammspitze eröffnen sich tolle Ausblicke auf das Ammergebirge und den Forggensee.</p>

Vom Gipfel der Großen Klammspitze eröffnen sich tolle Ausblicke auf das Ammergebirge und den Forggensee.

© Andreas Erkens

Auf unserer Route finden sich derweil trotzdem recht bekannte Namen wie Kofel, Sonnenberggrat, Teufelstättkopf, Klammspitze bis hin zur Krähe, die sich mit gemütlicher Übernachtung auf dem Pürschlinghaus, den Brunnenkopfhäusern und der Kenzenhütte zu einer doch recht alpinen Unternehmung verbinden lassen. Ob man die Tour jetzt am Schloss Neuschwanstein beginnt oder enden lässt, ist reine Geschmackssache. Auch, ob man lieber die zahlreichen Gipfel am Weg mitnimmt oder auf den gemütlicheren Pfaden des Maximiliansweges eine Etage weiter unten das Ammergebirge durchquert.

Weitwandern an der Bernina: Gehen, schauen, staunen

Bernina: Dieser Name lässt die Herzen vieler Bergliebhaber höher schlagen. Nun führt ein neuer Fernwanderweg näher an das Bergmassiv heran – in fünf Etappen und mit fabelhaften Aussichten führt er von Poschiavo über das Bernina-Hospiz und die Diavolezza ins Oberengadin. Ideal zum Geghen, Schauen und Staunen.

Auf der Tour muss man sein Haupt nicht ausschließlich in Berghütten betten, sondern kann unter anderem hinter den Panoramafenstern des Berghauses Diavolezza übernachten, wo Wanderer sogar – Luxus pur! – einen Hot Tub buchen können. Dort lassen sie ihre müden Beine ins 40 Grad warme Wasser sinken mit Blick hinüber zum 3900 Meter hohen Piz Palü samt seiner drei Nordpfeiler und vier Hängegletscher. 

<p>Blick vom Col de la Forcletta auf die Dent Blanche.</p>

Blick vom Col de la Forcletta auf die Dent Blanche.

© Christian Penning

Traumrunde vor Traumkulisse: In acht Etappen ums Matterhorn

Unsere Matterhorn-Tour führt in gut einer Woche rund um den "Berg der Berge". Wobei mit "rund" eher eine Ellipse gemeint ist, die nach Nordwesten schwingt. Der Weg führt jedenfalls durch die schönsten Regionen des Wallis und des Aostatals: teilweise durch schweres Blockgelände, über Gletscher und hohe Pässe, vor allem aber durch grandiose Landschaften!

Am besten lässt sich die spannende Runde mit 8.840 Höhenmetern Auf- und rund 12.000 Höhenmetern Abstieg zwischen Mitte Juli und Mitte September begehen. Die Übernachtung findet sowohl auf bekannten Berghütten wie der Turtmannhütte, der Theodulhütte und Schönbielhütte wie auch in Hotels in Zinal oder Arolla statt.

Nendaz Trekking: Urige Berghütten und türkisfarbene Seen im Wallis

40 Kilometer und 2.000 Höhenmeter in drei Tagen durch das Val de Nendaz: Zu urig-einfachen Berghütten, türkisfarbenen Stauseen und entlang von uralten Wasserläufen zurück in Richtung Tal. Übernachtet wird dabei je nach Tour auf zwei bis drei kleinen Hütten, die auf abwechslungs- und aussichtsreichen Wegen verbunden sind. Das ist das Nendaz Trekking.

Geschlafen wird in kleinen aber feinen Hütten, die von den Mitgliedern der umliegenden Skiclubs im Wechsel von deren Mitgliedern ehrenamtlich bewirtschaftet werden. 

<p>Großartiges Panorama auf der Tour du Montblanc</p>

Großartiges Panorama auf der Tour du Montblanc

© Jana Erb

Runde Sache: Die Tour du Montblanc

Um der Faszination des Montblanc zu erliegen, muss man ihn nicht unbedingt besteigen. Einmal umrunden reicht für alle, die mit Hochtouren, Gletschern und Eis unter den Füßen nichts zu tun haben wollen, auch vollkommen.

Die Tour du Montblanc führt, verteilt auf etwa elf Tagesetappen, einmal rund um das beeindruckende Massiv. Der Weg verläuft über viele Pässe, durch abgeschiedene Täler und quert dabei Frankreich, Italien und die Schweiz. In elf Tagen Wandern sammelt man somit rund 10.000 Höhenmeter. Im Auf- wie im Abstieg wohlgemerkt! Beste Zeit: Zwischen Mitte Mai und Mitte September, übernachtet wird sowohl in Refuges als auch in Hotels.

Text von Thomas Harrer

3 Kommentare

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Wolfgang

Das Steinerne Meer ist abgehakt. War richtig schön. Die Ammergauer Alpen stehen auf jeden Fall noch auf der Liste.

Monika Schnabler

Es gibt viel zu tun diesen Sommer ??

Roberto

Wer hätte vor 100 Jahren gedacht dass Menschen in der Zukunft in die Alpen fahren um dort von Hütte zur Hütte zu wandern.