Frage von E. Weinberger per E-Mail: Ich habe einen eurer ehemaligen Testsieger-Ski gekauft. Ich habe damit nur Qualitätsprobleme. Da tröstet es mich wenig, dass er gut fährt. Im Bereich der Schrauben vom vorderen Teil der Bindung haben sich zwei kräftige Längswellen im Belag ausgebildet (siehe Foto). Die Antwort des Herstellers war, der Ski sei gestaucht, was ich nicht glauben, aber auch nicht widerlegen konnte. Mit ein paar Euro Nachlass habe ich im Sommer ein neues Modell bekommen.
Bei dem neuen Ski hat sich diesen Winter dasselbe Schema wieder ausgebildet. Zuerst bei einem Ski, dann in ganz leichten Ansätzen am anderen. Offenbar liegt bei dem Ski ein konstruktionsbedingtes Problem vor. Nun frage ich mich, wie Sie testen, wenn ein Ski mit einem Konstruktionsfehler und Qualitätsproblemen Testsieger werden kann.
Antwort von Olaf: Es ist schade, dass Sie solche Probleme mit Ihrem Ski haben. Beim Test haben wir diese Probleme nicht gehabt. Wir testen die Ski vier Tage mit 13 Leuten und dann ggf. noch den ein oder anderen Tag auf Tour. In diesem Zeitraum sind die von Ihnen beschriebenen Probleme nicht aufgetreten. Ich kenne die Symptome von anderen Leichtbauski. Wer hat denn die Bindung montiert? Nach meinem Ermessen ist es ein Montagefehler. Die Schrauben sind etwas zu lang.
Ob es u. a. an der Konstruktion liegt, kann ich nicht beurteilen. Leider ist es nicht möglich, alle Ski im Test auf ihre Langlebigkeit zu testen. Dann müssten wir die Ski mindesten 15 Skitage testen, das Ganze mal ca. 45 Paar Ski. Das sind 675 Skitage. Zur Reklamation kann ich Ihnen nur sagen: Bleiben Sie hartnäckig. Wenn es sich um ein Qualitätsproblem handelt, sollte sich der Hersteller kulant zeigen, wenn es ein Montagefehler ist, würde ich mit demjenigen sprechen, der die Bindung montiert hat. Was schlussendlich Ursache für die Dellen ist, sollte Ihnen der Hersteller oder ein gutes Fachgeschäft sagen können.
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Olaf Perwitzschky ist ALPIN-Testredakteur und staatlich geprüfter Bergführer. Berge sind seine Leidenschaft - und Ihre Fragen sind ihm Herausforderung! Jeden Monat beantwortet er Ihre Anliegen im ALPIN-Heft unter der allseits bekannten Rubrik "Olaf klärt das schon!".
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