Belastung auf Fixpunkte reduzieren

Standplatz mit Bandfalldämpfer?

Kann man mit einem Bandfalldämpfer die Belastung auf Fixpunkte in Firn und Schnee verringern?

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Frage von Peter per E-Mail: Ein vernünftiges Absichern im Firn/Schnee ist bekanntlich schwierig. Nun hatte ich mir überlegt, am Standplatz (bestehend aus Firnanker und T-Anker, verbunden über Ausgleichsverankerung) einen Bandfalldämpfer zwischenzuschalten (vor der HMS-Sicherung), da dieser schon ab 2 kN aufreißt und damit eher greifen würde als eine HMS, die erst ab 2,5 – 3,5 kN durchlaufen lassen würde. So hoffe ich auf eine geringere Belastung der Sicherung im Firn. Was sagst du dazu bzw. gibt es bessere Möglichkeiten?

Antwort von Olaf: Grundsätzlich ist die Idee nicht verkehrt. Ähnliche Systeme gibt es ja beim Klettern, und zwar Expressschlingen mit integriertem Bandfalldämpfer, um die Belastung auf die Zwischensicherung (besonders im Eis) niedrig zu halten (Petzl Nitro). Aber man sollte sich auch im Klaren sein, dass solche Sicherungsmethoden etwas für Spezialisten sind. Das heißt ja im Umkehrschluss, dass die Zwischensicherung (bei dem von mir beschriebenen Fall) bzw. der Standplatz (in deinem Fall) einem Sturz vielleicht nicht standhalten würde.

Dann sollte man den Standplatz bzw. die Zwischensicherung so verbessern, dass sie hält. Ist das in Einzelfällen nicht möglich, kannst du die von dir skizzierte Methode anwenden. Ob sie den gewünschten Effekt hat, ist dann wieder eine andere Frage. Denn abzuschätzen, ob der Stand hält, wenn du eine solche Sicherung dazwischenschaltest, ist nicht möglich. Aber wie gesagt: In ganz spezifischen Situationen ist das sicherlich eine sinnvolle Methode.

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Olaf Perwitzschky ist ALPIN-Testredakteur und staatlich geprüfter Bergführer. Berge sind seine Leidenschaft - und Ihre Fragen sind ihm Herausforderung! Jeden Monat beantwortet er Ihre Anliegen im ALPIN-Heft unter der allseits bekannten Rubrik "Olaf klärt das schon!".

Text von Olaf Perwitzschky

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