Wieder einmal sind wir angekommen - im Karakorum, dort wo wir fast am liebsten sind. Das Broad Peak Basislager ist zwar nur irgend ein Punkt auf der buckelig-steinigen Mittelmoräne des Godwin-Austen-Gletschers auf 4850 m, aber mit unglaublich schöner Umgebung.
Die massige Gestalt des Broad Peak direkt über uns, die steile Pyramide des K2 - unbeschreiblich - direkt vor uns und in genau entgegengesetzter Richtung - weit hinter dem Concordia-Platz die Chogolisa mit ihrem riesigen Eistrapez. Zur Fotogalerie Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits am K2 Wir das sind Gerlinde, unsere beiden Freunde David Göttler und Daniel Bartsch und ich. Akklimatisieren möchten wir uns am Broad Peak, unser Hauptziel ist jedoch sicher der Gipfel des K2. In den letzten Wochen bin ich oft gefragt worden, warum um Himmelswillen denn nochmal. Auf dem K2 durfte ich schon 1994 stehen, auf dem Broad Peak 1999. Die Antwort ist recht einfach: Ich gehe zu aller erst gerne zum Bergsteigen. Und der K2 ist eine Berggestalt, die an Wucht und Grösse alles andere übertrifft. Und das reizt mich - immer noch. Sicher gibt es eine traurige Unfallstatistik, die einem vernünftig denkenden Menschen eigentlich klar machen sollte, eine Wiederholung bleiben zu lassen. 8.000er Hauptgipfel von Gerlinde Kaltenbrunner Die Linie der Basken-Route (oder auch Cesen-Route genannt) ist aber so direkt und schön, dass ich hier gerne nochmal her wollte um sie zu versuchen. Und dann gibt es noch einen weiteren, fast noch wichtigeren Grund: was gibt es schöneres als mit seiner Partnerin oder inzwischen Ehefrau und zwei Freunden zu einem grossen gemeinsamen Ziel aufzubrechen.
Akklimatisieren am K2 kam für uns nicht in Frage, dazu ist der Berg wirklich zu gefährlich, vor allem zu stein- und eisschlägig. Was liegt also näher als am´"kleinen" Nachbarn Broad Peak die Akklimatisation voranzutreiben. Als Gerlinde 1994 mit gerade mal 23 Jahren an ihrem ersten 8000er unterwegs war, konnte sie damals nur den um ca. 20 Meter niedrigeren Vorgipfel erreichen. Das Wetter war damals zu schlecht- quasi Null-Sicht. Zur Fotogalerie Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits am K2 Die Anreise über Islamabad, den Karakorum-Highway nach Skardu und die immer wieder spannende wie staubige Jeepfahrt nach Askole lief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Auch das Anmarsch-Trekking war perfekt: hier zu viert in dieser grandiosen Hochgebirgswelt unterwegs zu sein ist ein richtiges Geschenk. Und das Beste: sieben Tage fast ohne jede Wolke und trotzdem eine immer leicht wehende Brise die Kühlung brachte.
Ein paar Highlights? Sicher der Lagerplatz Urdukas gegenüber der Trango-Gruppe: die Träger sangen - in der Sonne liegend - fast den ganzen Nachmittag, die senkrechten Wände der Trango Towers vor der untergehenden Sonne. Fast schon kitschig. Oder das Zwischenlager Goro II auf dem Baltoro Gletscher vor der hell erleuchteten Westwand des Gasherbrum IV. Und natürlich die Ankunft auf dem Concordia-Platz mit wolkenlosem Himmel über dem K2.
Am 28/06 möchten wir zum ersten Mal Richtung Hochlager aufsteigen. Feste Hochlager möchten wir keine einrichten, sondern nur unsere beiden Hochlagerzelte langsam nach oben verschieben. Wir freuen uns darauf.
Text- und Bildquelle: Ralf Dujmovits 8.000er Hauptgipfel von Gerlinde Kaltenbrunner Alle Meldungen zum Drama am Dhalaugiri auf alpin.de:
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