Scheitern am K2 - Abmarsch steht bevor

Göschl und Team: Enttäuschung am K2

Die Enttäuschung bei Gerfried Göschl und seinem Team ist riesengroß. Stürmischer Wind verhinderte den geplanten Aufbruch in Richtung Gipfel des K2 in der Nacht von Freitag auf Samstag.

Göschl und Team: Enttäuschung am K2
Am K2 gescheitert: Gerfired Göschl und sein Team.
Am K2 gescheitert: Gerfired Göschl und sein Team.

Am Donnerstag hatten Göschl, Kilian Volken und Alex Txikon sowie ein Hochträger auf der "Cesennroute" die "Schulter" auf ca. 7800 Metern erreicht. Die späte Ankunft veranlasste das Quartett dazu, einen Ruhetag einzulegen, zumal der Wetter-Experte Dr. Karl Gabl vom fernen Innsbruck aus weiterhin "gipfeltaugliche Verhältnisse" prognostizierte.

In der Nacht von Freitag auf Samstag wollten das Team und weitere Bergsteiger anderer Expeditionen insgesamt zu elft den Gipfelgang wagen. Gemeinsam wollten sie den berüchtigten "Flaschenhals" zwischen 8100 und 8400 Metern verfixen, um anschließend am Gipfel des schwierigsten Berges der Welt zu stehen. 600 Meter Fixseile und Eisschrauben wurden dafür gerecht auf die Rucksäcke verteilt.

Doch der Gipfelsturm musste abgeblasen werden. "Bis 2:30 Uhr (pak.Zeit) haben wir zugewartet, doch der Wind war zu stark, an ein Aufsteigen nicht zu denken!", sagte ein enttäuschter Gerfried Göschl per Satelliten-Telefon. "Ich werde die Träger zum Ausmarsch bestellen, wir wollen so schnell es geht nach Hause." Göschl will am Dienstag das Basislager verlassen und voraussichtlich Samstag in Islamabad ankommen. Montag wird er in Wien erwartet.

Harte, aber richtige Entscheidung: Abstieg!! Die Enttäuschung ist Gerfried ins Gesicht geschrieben.
Harte, aber richtige Entscheidung: Abstieg!! Die Enttäuschung ist Gerfried ins Gesicht geschrieben.

Am 08. August meldete sich Gerfried Göschl noch einmal per Newsletter aus dem Basislager. Er schreibt:

Leider mussten wir am vergangenen Samstag unseren Besteigungsversuch am K2 abbrechen!

Trotz tiefem Schnee und nahezu keiner Unterstützung von anderen Bergsteigern die gleichzeitig aufstiegen, konnten wir, Alex Txikon, Kilian Volken, Nisar Hussain und ich, am Donnerstag spät abends um 18:00 Uhr müde und glücklich die Schulter auf 7800m erreichen. Wir hatten unsere Vereinbarungen mehr als eingehalten, hatten wir doch nicht nur Fixseile getragen, sondern weite Strecken gespurt.

Zu unserem Unglück brachten unsere Kollegen die dringend notwendigen Eisschrauben und die restlichen 400 Meter Fixseile nicht bis zu unseren Lagerplatz. So würden wir den gefährlichen Flaschenhals über uns nicht absichern können. In unserem ausgezehrten Zustand war uns ein seilfreies Klettern zum Gipfel einfach zu gefährlich, zu viele Menschen waren dieses Risiko bereits eingegangen und hatten es mit dem Leben bezahlt. Daher entschieden wir uns einen Tag auf der Schulter auf unsere Kollegen zu warten, sollte doch vorerst der Samstag auch als möglicher Gipfeltag gelten.

Eigentlich bereit zum Gipfelgang: Kilian Volken aus der Schweiz.
Eigentlich bereit zum Gipfelgang: Kilian Volken aus der Schweiz.

Unser Vertrauen wurde leider bitter enttäuscht. Hart wehte der Wind die ganze Nacht um unser Zelt, an einen Aufbruch zum Gipfel war einfach nicht zu denken. So kam am Samstagmorgen die unumgängliche Entscheidung absteigen, zurück in die Welt von der wir gekommen sind.

Was bleibt?

Wir haben ein geniales Abenteuer erlebt.

Wir sind alle unverletzt ins Basislager zurückgekehrt.

Kilian hat wohl als erster Schweizer die Basken-Route bis zur Schulter durchstiegen, und das mit stolzen sechzig Jahren.

Wir werden wieder kommen!!

Morgen, den 9. August brechen wir auf nach Hause, um voraussichtlich nächsten Montag in der Heimat einzugelangen.

Für mich gerade rechtzeitig, so kann ich am 16. August gemeinsam mit meiner jüngeren Tochter Helena ihren ersten Geburtstag feiern. Ich hoffe sie lädt mich zu Kaffee und Kuchen ein!!!!

Mit herzlichen Grüßen aus dem K2-Basislager

Gerfried Göschl

Medienberichten zu Folge befindet sich auch "Skyrunner" Christian Stangl noch am K2. Der Steirer hatte für einen der größten alpinen Skandale der Geschichte gesorgt, als er im vvergangenen Jahr fälschlicherweise behauptet hatte, auf dem Gipfel des K2 gewesen zu sein. Offenbar will Stangl diese Schmach vergessen machen.

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