Die Bergsteigergruppe formierte sich auf dem Gipfel zu einem Gruppenbild. Sie hielten zwei weiße Fahnen mit dem Logo der Sommerspiele in Peking und den Olympischen Ringen sowie die chinesische Nationalflagge hoch. Sechs Stunden vorher waren die zwölf Bergsteiger unterstützt von sieben weiteren Kletterern zum Gipfel aufgebrochen. Das Team wurde angeführt von dem Tibeter Nima Ciren, dem Leiter der Bergsteigerschule in Lhasa, wie chinesische Medien berichteten. In der Gruppe seien sieben weitere Tibeter. Für ausländische Medienvertreter war eine Berichterstattung indes kaum möglich. (Lesen Sie hierzu: Fackel-Frust am Everest )
Dabei war es auch einer Tibeterin vorbehalten, die Fackel auf den Everest zu tragen. Als erste Bergsteigerin in dem zwölfköpfigen Team hielt Cering Wangmo die Flamme auf der Spitze des höchsten Berges der Erde. "Wir sind auf dem Dach der Welt", riefen ihre Kollegen, die sich um sie gruppierten. "Wir haben es geschafft." Auf den letzten 30 Metern zum Gipfel, als die Fackel mit dem Feuer aus einer speziellen Laterne entzündet worden war, wurde die Flamme fünf Mal jeweils zur nächsten Fackel weitergereicht.
Die eigens entwickelten Fackeln, mit denen das Feuer auch bei starken Winden und wenig Sauerstoff in der Luft brennt, benutzten festen Brennstoff, wie er auch in Raketen zum Einsatz kommt. Der Zeitpunkt des Aufstiegs war bis zuletzt geheim gehalten worden, offensichtlich um Störungen auszuschließen. Exil-Tibeter hatten das Vorhaben scharf kritisiert. Aus ihrer Sicht will Chinas Regierung mit dem Fackellauf auf den Mount Everest und durch Tibet ihren Herrschaftsanspruch über das größte Hochland der Erde demonstrieren.
Obwohl der Berg eigentlich gesperrt war, traf die Expedition wohl auf andere Bergsteiger. "Unser Team sah Lichter von am Kopf befestigten Kletterlampen einiger unerwarteter Leute, aber unsere Bergsteiger hatten keine Furcht und sind über diese Störung hinweggekommen", sagte der Leiter des gesamten Projekts, Li Zhixin, nach Angaben der Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" am Donnerstag im Basislager.
Nepal gibt Berg frei@(zwischenHeadlineTag)>
Nach dem Ende der olympischen Fackelzeremonie auf dem Mount Everest hat Nepal die Besteigung des höchsten Berges der Welt am Donnerstag wieder freigegeben. Zahlreiche Bergsteiger bereiteten sich nun auf der nepalesischen Seite im Basislager auf den Aufstieg vor, sagte der Sprecher des Tourismusministeriums in Kathmandu, Prem Rai, der britischen BBC. Nepal hatte Genehmigungen zur Besteigung des Mount Everest zuvor aus Angst vor chinafeindlichen Protesten ausgesetzt.
Auch eine Leserreise von ALPIN ist derzeit im Everest Gebiet unterwegs. Seit dem 26.04. sind zwölf Leser unter der Führung von Peter Habeler auf dem Weg ins Basecamp des Mount Everest. In einem Onlinetagebuch berichtet Redakteur Holger Rupprecht regelmäßig, sofern es die Infrastruktur zulässt.
Alle Artikel zur Everest-Exkursion:
Weitere Informationen:
- Downolad der Ausrüstungscheckliste
- Interview mit Wolfgang Nairz (Expeditionsleiter 1978): "Wir waren Pioniere"
- Interview mit Peter Habeler: Der Berg war halt immer vordringlich...
- 30 Jahre Everest unmasked: Reportage aus ALPIN 05/08
- Das ausführliche ALPIN-Interview mit Peter Habeler
- www.hauser-exkursionen.de