Während sich Korra Pesce über die gelungene Patagonien-Premiere freuen durfte, konnte Lerjen mit dem Erfolg in der "Ragni Route" sein Torre-Quartett - bestehend aus Aguja Standhardt, Punta Herron, Torre Egger und Cerro Torre - abschließen. Der Schweizer ist damit erst der sechste Alpinist, der auf allen vier Gipfeln der Torre Gruppe stand und der Dritte, der das "by fair means" geschafft hat - ohne Maestris Bohrhaken, weder im Auf- noch Abstieg.
Am 06. November waren die zwei Bergsteiger vom Camp "Niponinos" aus gestartet. Sie kletterten bei schlechtem Wetter mit leichtem Schneefall über den Col Standhardt zum Fuß der Westwand. Am folgenden Tag ging es weiter über steile Schneehänge hinauf zum Beginn des "Elmo". Hier wartete die erste ernste Schwierigkeit auf die Seilschaft.
Um 15 Uhr standen Lerjen und Pesce auf dem Gipfel des Cerro Torre. Aufgrund der sich rasch verschlechternden Wetterverhältnisse machten sich die beiden nach einer kurzer Rast schnell an den Abstieg. Starker Wind und Spindrift erschwerten die lange Abseilfahrt.
Um 21 Uhr erreichte das Duo unbeschadet das Materialdepot am Fuße der Wand. "By fair means" lautete auch die Vorgabe für den Rückweg nach El Chalten: Die 42 Kilometer lange Strecke legten Pesce und Lerjen selbstverständlich zu Fuß zurück.
Quelle: Pressemitteilung Planet Talk Weitere Meldungen zu Michi Lerjen auf alpin.de: