Am 01. August steig das Trio in die Wand ein. Am nächsten Tag folgte die Route einer mit Eis gefüllt Risslinie. Um Griffe zu finden oder Sicherungen zu legen, musste immer wieder mit dem Hammer das Eis vom Fels entfernt werden. Einen Sieben-Meter-Sturz überstand Senf glücklicherweise unverletzt.
Am späten Abend des 02. August, als sich keine geeignete Biwakstelle fand, beschloss das Trio die Nacht durchzuklettern. Um 03:30 Uhr erreichten sie die Basis des eisigen "Gipfelpilzes". Dieses Gebilde stellte sich ihnen als letzte Bastion auf dem Weg zum Gipfel in die Quere und ist von den Kletterern aus aller Welt als bergsteigerischer Albtraum gefürchtet, da die Kletterei mehr einem ungesichertem Hinaufwühlen im senkrechten Pulverschnee gleicht.
Für diese letzten Seillängen brauchte es Tageslicht. Also gruben sie sich einen Sitz im steilen Schnee und verbrachten vier Stunden im Schlafsack.
Am Morgend es dritten August arbeiteten sie sich schließlich die letzten Höhenmeter über die "Titanic" Route, einen Eis-Kanal auf der Südseite des Pilzes, nach oben und standen schließlich am Mittag des 03. Augusts als erste Menschen im Winter auf dem Gipfel des Torre Egger.
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