Hidden Peak Winter Expedition 2012

Göschl: Suchaktion ergebnislos beendet

Nachdem am Donnerstagvormittag - nach Tagen des Wartens - erstmals mit Hubschraubern nach den am Hidden Peak vermissten Alpinisten Gerfried Göschl, Cedric Hählen und Nisar Hussain gesucht werden konnte, herrscht nun traurige Ernüchterung: Es konnte kein Lebenszeichen der Bergsteiger entdeckt werden.

Göschl: Suchaktion ergebnislos beendet
Foto: picture-alliance.com
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Am Donnerstag erreichte uns um 12.50 Uhr folgende Mitteilung von Gerfrieds Frau Heike :

"Die Suchflüge in Pakistan sind soeben beendet worden. Beide Seiten des Berges wurden mit zwei Helicoptern abgeflogen. Es sind keine Lebenszeichen der Bergsteiger entdeckt worden. Es ist jetzt an der Zeit, der Realität ins Auge zu sehen. So schwer es uns allen auch fällt sie gehen zu lassen, wir haben keine andere Wahl. Wir möchten uns wirklich bei allen sehr herzlich bedanken, die in den letzten Tagen mit uns gehofft und gebetet haben."

In Absprache mit Gerfrieds Bruder Wolfgang, der Mitte der Woche nach Pakistan gereist war, wurde die Suche abgebrochen. Artur Hajzer, Mitglied der erfolgreichen polnischen Expedition am Hidden Peak: "Nach einer kleinen Zeremonie in Gedenken an Cedric Hählen, Gerfried Göschl und Nissar Hussain, haben wir zusammengepackt, um das Basiscamp zu verlassen. Es ist schwierig zu akzeptieren, dass solch grossartige Freunde und Kletterer ihr Leben lassen mussten...Wir teilen unseren Schmerz mit all seinen Freunden und senden unser Beileid den Familien."

Nachdem die schlechten Witterungsbedingungen in den letzten Tagen eine Suche aus der Luft verhindert hatten, konnte am Donnerstag erstmals ein Hubschrauber mit einem kleinen Rettungsteam an Bord Richtung Hidden Peak aufbrechen.

"Man wird versuchen, die drei Bergretter so nah wie möglich zum Gipfel des Hidden Peak zu bringen. Die Witterung könnte das zulassen. Es gibt ein Fünf-Stunden-Fenster für den Einsatz", so Außenamts-Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal vor der Aktion.

Am Mittwoch hatten bereits zwei pakistanische Bergsteiger versucht, Lager III in 7000 Meter Höhe zu erreichen; von dort aus waren Göschl, Hählen und Hussain zu ihrem Gipfelgang gestartet. Aufgrund der schlechten äußeren Bedingungen mussten die beiden Pakistani aber ihre Suche wieder abbrechen.

Bereits am Freitag hatten die Polen Adam Bielecki und Janusz Golab über die Normalroute den Gipfel des Hidden Peak erreicht - und sich damit die erste Winterbesteigung des elfthöchsten Achttausenders der Erde gesichert. Einen Tag vorher hatte Göschl - völlig überraschend - über Funk angekündigt, den Berg überschreiten zu wollen. Es war das letzte persönliche Lebenszeichen des steirischen Extrembergsteigers und seiner Begleiter gewesen.

Ob das Trio bei den sich rasch verschlechternden Wetterverhältnissen am Wochenende die Überschreitungspläne wieder verworfen hat, lässt sich nicht sagen. Am Samstag waren Göschl, Hählen und Hussain das letzte mal gesehen worden: noch im Aufstieg, rund 250 Höhenmeter unterhalb des Gipfels.

Quelle: kleinezeitung.at / gerfriedgoeschl.at / steiermark.orf.at

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