Auf den ersten Blick scheint Eispickel gleich Eispickel zu sein. Die Unterschiede sind sicherlich nicht riesengroß, dennoch gibt es einige Punkte, die man beim Kauf beachten sollte.
Der Schaft eines Eispickels ist fast bei allen modernen Pickeln aus Aluminium. Das ist leicht und trotzdem stabil. Es gibt aber auch Pickel mit Schäften aus Carbon. Da deren Wandstärke aber sehr groß sein muss, ist die Gewichtsersparnis weniger interessant.
Hauptargument für einen Carbonschaft ist eher die schwingungsdämpfende Eigenschaft des Materials. Neben dem Schaft hat ein Pickel noch drei Bauteile. Den Pickelkopf, den Dorn und die Handschlaufe.
Herzstück ist der Pickelkopf. Pickelköpfe aus Alu gibt es, sie haben sich aber nicht durchgesetzt. Zwar ist ein reiner Alu- Pickel sehr leicht (unter 300 Gramm), allerdings sind diese Pickel (wenn überhaupt) nur als Skitourenpickel zu verwenden und für windgepressten Schnee geeignet. An Eis würden diese leichten Aluköpfe abprallen.
Und auch das Stufenschlagen ist damit nicht möglich. Funktionelle Pickelköpfe sind aus geschmiedetem Stahl, das bringt das nötige Gewicht für einen ordentlichen Zug und zusätzlich Stabilität. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass der Pickelkopf gut in der Hand liegt.
Dabei muss man unbedingt bedenken, dass ein Pickel heute immer (unter allen Schneebedingungen) mit der Haue nach hinten getragen wird. Denn nur wenn der Pickel in dieser Position gut in der Hand liegt, trägt man ihn auch so.
Hier finden Sie die einzelnen Modelle mit Daten zu Preis, Gewicht, etc. Der Dorn eines Pickels ist nicht ganz so wichtig. Er sollte stabil sein, um am Fels nicht sofort abzustumpfen. Deshalb empfehlen sich Pickel mit abgeschrägtem Schaftende in dieser Kategorie nicht.
Löcher im Dorn und am Pickelkopf dienen dazu, einen Karabiner einzuhängen und unter gewissen Umständen so über den Pickel zu sichern. Das ist eine gute Option, man sollte sich aber vorher das Wissen aneignen, wann eine solche Pickelsicherung sinnvoll und auch sicher ist, und wann nicht.
Die Handschlaufe am Pickel dient ursprünglich dazu, bei der Schaftzugtechnik (im Steileis) einen besseren Halt zu haben. Da Hochtourenpickel heute meist nur noch auf kurzen Passagen im Steileis eingesetzt werden, sind Handschlaufen nicht mehr so wichtig. Sie dienen heute vor allem gegen den Verlust.
Hier finden Sie die einzelnen Modelle mit Daten zu Preis, Gewicht, etc. Allerdings muss man in diesem Zusammenhang bedenken, dass man beim Zickzackgehen bei jedem Richtungswechsel aus der Handschlaufe raus muss (der Pickel wird beim Gehen immer auf der Bergseite getragen).
Petzl bietet bei dem Sum’Tec eine Handauflage an, die in der Position verschiebbar ist. Das ist gut für diejenigen, die den Pickel auch mal in steilerem Gelände gebrauchen. Will man den Pickel dagegen im normalen Gelände einsetzen, kann man die Handauflage am Schaft nach oben schieben und sie stört dann nicht am Schaftende.
Fotos: Attenberger
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