Hans Kammerlander ist ein glühender Verfechter von leichten Rucksäcken, "denn manche Leute brechen unter ihren riesigen Wolken auf dem Rücken ja schon gleich hinterm Auto fast zusammen. "Ein bestimmtes Maß an Sicherheit sei dringend notwendig, "aber wenn einer für jede Reserve noch einmal eine Reserve mitnimmt, wenn der Gedanke, es könnte ja Nacht werden, es könnte ja Schneesturm kommen, wir könnten ja biwakieren müssen, das Gewicht des Rucksacks bestimmt, dann ist eine Skitour vielleicht nicht der richtige Sport."
Alles klar bei Ski und Fell?@(zwischenHeadlineTag)>
Die moderne Technik hat es ermöglicht, dass die Ausrüstung heute ein Vielfaches weniger wiegt. Das gilt auch für die Ski, die durch ihre Taillierung auch noch viel leichter zu fahren sind. Klar, schwerere Ski fahren sich besser und leichter, aber macht das soviel aus, dass es sich lohnt, den schweren Ski auch den Berg hinauf zu wuchten? Produkttest Tourenski Oder ist man mit dem leichteren Ski in der Summe doch besser dran? Das gilt es beim Kauf grundsätzlich abzuwägen.
Zu einem guten Ski gehört aber auch ein gutes Fell. Produkttest Skitourenfelle Es muss exakt auf den Ski angepasst sein. Beim Fell Geld zu sparen und dann auf der Tour herumzurutschen, kostet in der Konsequenz nur unnötige Kraft. Mit schlechten Fellen kann man extrem viel Kraft verpulvern. Das Fellgewicht spielt keine Rolle.
Wo drückt der Schuh?@(zwischenHeadlineTag)>
Der Skitourenschuh ist wahrscheinlich einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, die sich direkt auf das Wohlbefinden auswirken. Wehe, wenn der Schuh zu eng oder zu weit ist, wenn er drückt und reibt. Produkttest Skitourenschuhe Er muss ganz genau passen, denn durch das Mitziehen der Ski beim Aufstieg werden vor allem die Ferse und auch das untere Schienbein enorm beansprucht. Wenn der Schuh nicht sitzt, sind schmerzhafte Blasen unvermeidbar.
Was muss mit?@(zwischenHeadlineTag)>
Es gibt einige Dinge, die gehören unbedingt zur Grundausrüstung für eine Skitour. Ein funktionstüchtiges VS-Gerät mit neuen Batterien, Schaufel, Sonde, kleines Erste-Hilfe-Set, leichter Biwaksack, Funktionswerkzeug, eventuell Karte, Kompass, Höhenmesser, GPS-Gerät, kleine Lampe, auf jeden Fall das Handy. Das muss mit: Checkliste Skitouren Der Rest an technischer Ausrüstung hängt von der jeweiligen Tour ab.
Aufstieg zur Modenschau?@(zwischenHeadlineTag)>
Bekleidung sollte zu allererst einmal funktionell sein und unbedingt der Jahreszeit angepasst. Das heißt: atmungsaktive Fasern für den Aufstieg und windschützende Materialien für die Abfahrt. Produkttest Skitourenhose Der Markt ist riesig, fast unüberschaubar und überaus modebewusst. Doch wichtiger noch als gutes Aussehen: Wer durch falsche Bekleidung zuviel schwitzt, verliert zu viel Flüssigkeit und damit unnötig Kraft. Entscheidend ist die erste Schicht auf der Haut beim Anstieg und die letzte bei der Abfahrt. An wolkenlosen Tagen muss keine Membran-Latzhose für den Aufstieg angezogen werden.
Alles drin im Hau-Rucksack?@(zwischenHeadlineTag)>
Der Rucksack gehört mit Ruhe am Abend vor der Tour gepackt und nicht mit müden Gedanken am Morgen. Was genau in den Rucksack gehört, hängt von der Tour ab (West- oder Ostalpen, Firntour oder Neuschnee, schwieriger Gipfelanstieg oder Kamm-überquerung, Gletscher und Jahreszeit).
Eine Reservesonnenbrille und ein zweites Paar Handschuhe sollten dabei sein, denn dieser Verlust kann gravierende Folgen haben. Aber in der Gruppe kann das auch heißen, dass einer ein paar Ersatzhandschuh dabei hat, der andere eine Ersatzmütze und der nächste ....
Ein Kopfbedeckung als Sonnenschutz ist empfehlenswert. Und ein zu schwerer Rucksack erschwert nicht nur den Anstieg, sondern erhöht auch bei der Abfahrt das Risiko. Man fährt unsicher, wird schneller müde, stürzt eher.
Wieviel Sicherheit darf's denn sein?@(zwischenHeadlineTag)>
Sicherheit auf Skitouren ist ganz wichtig, aber die dritte, vierte oder fünfte Reserveausrüstung muss sicher nicht sein. Und auch nicht fünf Semmeln und drei große Wurstdosen. Da hört der Spaß auf und das Geschinde beginnt. Und Sicherheit lässt sich sowieso nicht in den Rucksack packen. Das größte Maß an Sicherheit bringt eine gewisse Vorsicht, eine solide Grundausbildung in den Kursen mit einem Bergführer und vor allem die Erfahrung.
Zu einer Skitour gehören klare Entscheidungen, keine Übertreibungen bei der Wahl der Tour und kein überflüssiger Plunder. Und mit der Zeit (und entsprechender Erfahrung) geht man dann auch unbeschwert auf Tour.
Text: Walter Lücker Fotos: Birgit Gelder, Bernd Ritschel
Aus ALPIN 12/2005 (Text gekürzt)