Der rund 250 000 Euro teure Bau soll nach Wunsch seines Trägers, der Bayerischen Zugspitzbahn AG, die touristische Attraktivität des Wandergebiets unterhalb der Alpspitze weiter steigern. "Der AlpspiX wird für viele staunende und strahlende Gäste sorgen, die damit in den Genuss eines außergewöhnlichen und in Erinnerung bleibenden Bergerlebnisses kommen", so Peter Huber, technischer Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG.
"Allein der bis zu drei Meter breite Gitterrostweg auf den beiden Stegen bringt das Blut in Wallung und verspricht eine Extraportion Adrenalin. Am Ende der Konstruktion gewährt eine Glaswand eine einmalige Sicht auf das schroffe Bergpanorama Richtung Zugspitze sowie einen spektakulären 1.000 Meter Tiefblick", heißt es auf der Website www.zugspitze.de .
An diesem Sonntag wird der "Alpspix" feierlich eingeweiht. Zur Inbetriebnahme der Aussichtsplattform werden die Skifahrer-Legenden Rosi Mittermaier und Christian Neureuther erwartet. Die Zugspitzbahn kündigt zudem neben Böllerschüssen eine „fliegende Überraschung“ an.
Der „Alpspix" hat immer wieder für heftige Proteste gesorgt. An die Spitze der Bewegung stellte sich die Umweltschutzorganisation Mountain Wilderness.
Aktivisten des Vereins hatten im Juni 2009 mit einer spektakulären Aktion gegen den Bau demonstriert. Prominente Unterstützung erhielt Mountain Wilderness durch Stefan Glowacz, der sich an der Aktion beteiligte. Auch Bund Naturschutz in Bayern (BN) lehnt das Projekt entschieden ab. "Der “AlpspiX“ ist eine unnötige Verunstaltung der schönen bayerischen Gebirgswelt", sagt der BN-Landesbeauftragte Richard Mergner.
Nun hat auch der Deutsche Alpenverein offiziell Stellung genommen. In einer Pressemeldung, die wir hier auszugsweise zitieren, heißt es:
Die Errichtung von Anlagen und Bauwerken, die vorgeben, dem Menschen die Natur durch Spektakel näher zu bringen, lehnt der Deutsche Alpenverein grundsätzlich ab. Der Deutsche Alpenverein kann zwar das Interesse von Gemeinden nachvollziehen, den Tourismus als wichtigen Wirtschaftszweig zu fördern (...). Dabei dürfen die Alpen aber nicht zur Kulisse degradiert werden, das Erleben der Berge muss auch künftig im Vordergrund stehen.
Werden Stege oder andere feste Bauten wie die Aussichtsplattform "Alpspix" errichtet, darf dies nur in einem touristisch bereits intensiv erschlossenen Gebiet geschehen unter der Voraussetzung, dass diese Bauwerke an eine bereits bestehende Infrastruktur angebunden sind. Dabei ist in jedem Einzelfall eine Prüfung der geplanten Maßnahme erforderlich. (...)
Anlagen, die nur den Charakter von "Fahrgeschäften"besitzen, wie z.B. Flying Foxes, haben in der freien Natur nichts zu suchen. Solche Anlagen fördern die Naturerfahrung auf keinen Fall. Ob das Seil von einem Turm oder von einem Berg herab gespannt wird, ist für das Erlebnis beim Befahren unerheblich. Wesentlich an Einrichtungen wie dem Flying Fox ist der Kick durch Höhe, Geschwindigkeit und Überwindung.
Eines ist für den Deutschen Alpenverein klar: Eine neue Erschließungswelle in den Alpen darf es nicht geben! Der Deutsche Alpenverein wird deshalb die Entwicklung im bayerischen Alpenraum sehr genau beobachten und dabei seiner Verantwortung als Bergsport- und Naturschutzverband gerecht werden.
Quellen: Münchner Merkur, DPA, Pressemeldung Deutscher Alpenverein
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