1000 Meter sollte er schon hoch sein

Österreicher will Berg in Berlin bauen

Mit Crowdfunding wurde schon so manches Projekt realisiert, welches auf herkömmlichen Wegen kaum hätte umgesetzt werden können. Nun treibt es ein in Berlin lebender Österreicher aber auf die Spitze, äh, auf den Gipfel und will gleich einen ganzen Berg in der Hauptstadt bauen – oder hat er eigentlich doch etwas ganz anderes im Sinn?

Mit Crowdfunding wurde schon so manches Projekt realisiert, welches auf herkömmlichen Wegen kaum hätte umgesetzt werden können. Nun treibt es ein in Berlin lebender Österreicher aber auf die Spitze, äh, auf den Gipfel und will gleich einen ganzen Berg in der Hauptstadt bauen – oder hat er eigentlich doch etwas ganz anderes im Sinn?
© Screenshot Youtube

Kürzlich haben wir eine interessante Pressemittleilung erhalten. Die meisten Menschen mit Heimweh würden wahrscheinlich einfach in ihre Heimat zurückkehren, heißt es da und weiter: Nicht so Robert Halmer. Nach nun drei Jahren in Berlin hat der 32 Jahre alte Österreicher beschlossen, sich ein Stück Alpenrepublik nach Berlin zu holen. Genau gesagt, zu bauen. Und um es ganz genau zu sagen, er will einen eintausend Meter hohen Berg in Berlin bauen.

Wie viele andere Bergsportfans geht auch Robert gerne Skifahren und Wandern. Und weil das in Berlin so nicht möglich ist, soll nun per Crowdfunding eine Milliarde Euro eingesammelt werden, um einen echten Berg aus dem Boden stampfen zu können.

Auf die Idee kam er, als er sich mit einem befreundeten Österreicher in Berlin über Bergsport unterhielt, und dieser sich über die fehlenden Mountainbike und Downhill Strecken beklagte.

Das Projekt trägt den Namen LowlandAlps. Und die Alpen im Flachland von Berlin und Brandenburg sollen in Zukunft Bergsport mit Blick auf die Hauptstadt ermöglichen.

Unterstützen kann man das Projekt auf der Crowdfunding Plattform Indiegogo.

So weit so gut die Pressemitteilung. Wir waren dann aber doch etwas skeptisch und hakten bei Robert nach, ob er die ganze Sache wirklich ernst meint und was mit dem Geld passiert, falls das Projekt nicht gestartet wird. Seine Antwort:

<p>Der Entwurf für das Logo steht - der Berg in Berlin aber noch lange nicht.</p>

Der Entwurf für das Logo steht - der Berg in Berlin aber noch lange nicht.

© LowlandAlps

"Das Vorhaben ist schon ernst gemeint. Aber du kannst dir sicher vorstellen dass so ein riesen Projekt mit enormen Kosten verbunden ist. Darum ist eine Milliarde auch ein fixes Fundingziel, d.h. diese Schwelle muss mit der Crowd erreicht werden. Andernfalls wechselt natürlich kein Geld den Besitzer und es gibt auch keinen neuen Berg. Sollte die Summe erreicht werden, geht es an die weitere Planung."

Na, hätten Sie gern ein Einhorn?

Wenn das Projekt umgesetzt wird, erhalten die Unterstützer je nach Beitrag eine Art Prämie. Wer drei Euro spendet, bekommt zum Beispiel eine Postkarte des Berges und der Name des Spenders wird auf der "Wall of Fame" auf der Homepage verewigt. Wer bereit ist, die komplette Finanzierung in Höhe von 1.000.000.000 Euro zu übernehmen, darf künftig sogar ein Einhorn sein Eigen nennen.

Weniger Betuchte erhalten ab 30 Euro ein T-Shirt von Fifteenzerofive mit integriertem Sonnenbrillenhalter. Fifteenzerofive? Noch nie davon gehört! Wie nebenbei erwähnt Robert, dass dies sein neues Label ist, für das ebenfalls eine Crowdfunding-Kampagne läuft. Chapeau, hier liegt also der Hund begraben! Matthias <3 Annika.

Mit einem derzeitigen Stand von 75 Euro sieht es aber auch hier nicht viel besser aus, als bei Roberts Bergbauprojekt, bei dem bisher 0 - in Worten "Null" - Euro innerhalb von 17 Tagen eingegangen sind. Aber wie er selbst zitiert "Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut".

Robert wird sich sicher über unsere Anfrage und die Veröffentlichungen in der Presse - die den Zusammenhang zwischen den beiden Kampagnen scheinbar nicht so recht mitbekommen hat - gefreut haben. Und wir freuen uns immer über Menschen mit verrückten Ideen, weil das Leben sonst viel zu langweilig wäre.

Und mal ehrlich, so ein Berg in Berlin, das hätte auch was.

Text von mst

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